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Die Schmuggler von Rotzkalitz Josef Holub:
Die Schmuggler von Rotzkalitz.

Verlag Friedrich Letinger, 2001.
148 Seiten, DM 19,80 (ab 10 J.)
Bautz ist "zaundürr", rothaarig und für seine elf Jahre nicht eben groß, was ihn zur Zielscheibe für allerlei Spott und Gehänsel macht. Dabei ist Bautz nicht auf seinen feurigen Kopf gefallen, was sich in seiner Vorliebe zu komplizierten Erfindungen zeigt. Noch lieber allerdings hätte er einen echten Freund. Dieser Traum scheint sich zu erfüllen, als er zu seinem Onkel nach Rotzkalitz geschickt wird, wo er auf den zwölfjährigen Onk Pawlitschek und dessen Vater trifft, der als Mineraloge dort zu tun hat.

Die beiden Jungen entdecken bald, dass in Rotzkalitz seltsame Dinge vor sich gehen. Zufällig stoßen sie auf eine mit Schmuggelgut gefüllte Kammer im unterirdischen Gang der Burg, beobachten nachts finstere Gestalten und wundern sich, wie der berühmte Komponist Kukuruz aus dem Haus gehen kann, wo doch gleichzeitig seine Klaviermusik weiter zu hören ist. An der Grenze finden sie verdächtige Fußspuren und entdecken, dass Bautz' Onkel seiner Aufgabe der Grenzüberwachung immer weniger gerecht werden kann, während der Korporal mit den Schmugglern gemeinsame Sache zu machen scheint. Doch auch Herr Pawlitschek schleicht nachts heimlich durch die Gegend. Ob er zu den Schmugglern gehört? Am Ende kommt alles ganz anders als erwartet und Bautz ist auf einmal der gefeierte Held von Rotzkalitz.

"Die Schmuggler von Rotzkalitz" ist ein wunderbar altmodisches Buch, in dem viele Motive einer klassischen Detektivgeschichte vorkommen, im Grunde aber die Beziehung zwischen Bautz und Onk im Vordergrund steht. Die Geschichte scheint in den fünfziger Jahren im Böhmerwald zu spielen, aus dem auch der Autor stammt und wo dieser selbst zeitweise als Schmuggler arbeitete. Die Namen und Berufsbezeichnungen sowie Holubs leicht regional gefärbter Erzählstil tragen viel zu einem mit Wärme erfüllten Milieu bei. Holub schreibt witzig, stellenweise blumig und etwas umständlich, mit einer guten Mischung von Gemüthaftigkeit und Augenzwinkern.

Wenn schon Kinderkrimi, dann dieser!

© Ulrike Schmoller
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