Jutta Richter: Die Katze oder Wie ich die Ewigkeit verloren habe. Hanser, 2006.
ISBN: 978-3-446-20793-6
64 Seiten, EUR 12,90 (ab 10 J.)
Der Abschied von der Kindheit vollzieht
sich für Christine im Gespräch mit der alten weißen Katze, die sie jeden Morgen
auf dem Schulweg trifft. Die beiden erörtern viele philosophische Fragen, die
sie an das Leben haben. Ist es nicht eigentlich gut ein "mutwilliges" Mädchen
zu sein? Christine stellt fest, dass die Ewigkeit an sich zu groß für sie ist
und dass sie sie nur langsam verstehen kann. In der Schule wird sie wegen ihres
ständigen Zuspätkommens genötigt, in einer Strafarbeit 200 Mal zu schreiben,
dass es keine sprechende Katze gibt. Sie umgeht den Verrat, indem sie einfach
bei "keine" das k weglässt. So kann sie sich treu bleiben und doch kommt es
wenig später zum Bruch mit der Katze. Christine findet ihren Klassenkameraden,
den Mopsel, einerseits eklig, fühlt sich aber auch verpflichtet, ihn der Katze
gegenüber zu verteidigen. Dann fällt ihr Religionslehrer während des Unterrichts
unglücklich hin und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Christine merkt, dass
die Katze nur an sich selbst und an ihre Mäuse denkt und kein Mitleid haben
kann. In dem Moment ist die Ewigkeit unwiederbringlich verloren.
Mit diesem kleinen literarischen Büchlein kann sicher nicht jeder Zehnjährige
auf Anhieb etwas anfangen. Es lohnt sich einen zweiten Anlauf zu versuchen.