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Gernot Griksch:
Die Paulis außer Rand und Band.

Dressler, 2009.
ISBN: 978-3-7915-0722-4
224 Seiten, EUR 12 (ab 9 J.)

Das ist ja schon ein schlitzohriger Verlagsstreich! Die Farb-, Schrift- und Covergestaltung dieses Buches weckt sofort die Assoziation mit Pippi Langstrumpf und ist damit natürlich hochgradig positiv besetzt. Enttäuscht werden die spontan aufmerksam gewordenen Käufer nicht, geht es doch tatsächlich um Astrid Lindgrens beliebte Kinderbuchfigur. In diesem Fall tritt sie allerdings nicht persönlich in Erscheinung, sondern in Gestalt von Tante Heidrun, die die drei Paulikinder hüten soll, während deren Mutter für einige Monate am Nordpol weilt. Weil Dennis, Lea und Flummi schon bald genug haben von Fernsehverbot, Haushaltspflichten und Leberwurstbrot mit Früchtetee, wird die knochentrockene Tante kurzerhand von Flummi hypnotisiert und in Pippi verwandelt. So lustig das im ersten Moment zu sein scheint, merken die Kinder doch schnell, dass sie nun ein Problem haben. Ständig müssen sie aufpassen, dass ihre Pippi nichts Dummes anstellt. Sie verteilt Süßigkeiten im Einkaufszentrum, vergräbt den Flachbildschirm im Garten, kocht Piratenfrühstück aus Orangensaft, Cornflakes und Heringshappen und taucht sogar in der Schule auf. Hätte nicht Dennis' Nebensitzerin Ayse geistesgegenwärtig mitgespielt, wären die Paulis aufgeflogen. Als Flummi mit Pippi und einem Zirkuspony, das diese für Großer Onkel hält, nach Berlin aufbricht, um den Zauberer aus dem Hypnosebuch um Hilfe zu bitten, ist das Chaos perfekt. Am Ende hat Lea eine Freundin gefunden und einen Kunstpreis gewonnen, Dennis hat die wirkliche SwordLady01 aus seinem Computerspiel Amberworld kennengelernt und Flummi schließt mit der Feststellung "Ich hab uns lieb".

Auch diejenigen, die das Buch schließlich kaufen und lesen, kommen voll auf ihre Kosten. Dem Charakter von Pippi entsprechend geht es bei den Paulis lebhaft, lustig, chaotisch und reichlich verrückt zu. Herr Gricksch, wie wäre es mit einem zweiten Band über die Paulis, in dem sie in die Krachmacherstraße ziehen?

© Ulrike Schmoller
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