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Johan Bargum:
Der erste Schnee.

Hanser, 2009.
ISBN: 978-3-446-23319-5
115 Seiten, EUR 9,90 (ab 7 J.)

Mitten im Meer gibt es eine unscheinbare Insel, ein kleines Universum für sich. Hier leben die Wichtlinger, etwa fußgroße Wesen, auf einer Lichtung im Wald. Jeder von ihnen hat seine besonderen Eigenschaften und Vorlieben. Charlie hat nur das Angeln im Kopf, Blomberg ist ein Denker und Erfinder und Frida ein zartes Geschöpf, das leicht nervös wird, womit sie vor allem Ditta auf die Nerven geht, der Schwester von Daniel, der sich wiederum in Frida verguckt hat. Außerdem gibt es da noch Bossa, die nicht in einer der Hütten lebt und so etwas wie die Anführerin der kleinen Gruppe ist, da sie mehr Überblick hat. Sie warnt die anderen zum Beispiel, wenn der "schwarze Schatten" naht, vor dem sich alle fürchten. Bis auf ein paar kleine Sticheleien leben die fünf friedlich in ihrer kleinen Welt zusammen. Da verschwindet eines Tages Charlies Angelrute, dann ist Fridas Haarband weg und am Strand liegt ein alter Gummistiefel. Mit detektivischem Spürsinn und indem sie sich sagen, dass derjenige, der etwas Unsichtbares entdecken will, immer gefährlich lebt, bekommen die Wichtlinger tatsächlich den Grund dafür heraus. Nun wissen sie sicher, dass es jenseits des Meeres noch etwas anderes gibt…

Die Wichtlinger sind wie eine Familie mit fünf Kindern, die gerade anfangen aufzuwachen und sich Gedanken zu machen. In ihr wohlgeordnetes Paradies kommt etwas von außen herein, dass ihr ganzes bisheriges Leben umkrempelt. Sie erleben sozusagen Galilei und Columbus in Wichtlinger-Dimensionen. Sein finnischer Ursprung rückt dieses Büchlein in die Nähe der Mumin-Trolle. Es hat etwas Niedliches und zugleich Ernsthaftes, etwas Einfaches und doch Großes. Zum Vorlesen für Sieben- bis Neunjährige ist es bestens geeignet.

© Ulrike Schmoller
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