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Emily Rodda:
Elfenzauber. Das magische Einhorn.

Urachhaus, 2008.
ISBN: 978-3-8251-7549-8
108 Seiten, EUR 11,90 (ab 9 J.)

Ich muss zugeben, dass ich skeptisch war: Elfen und Einhörner - das klingt doch sehr nach rosa Glitzer-Kitsch, doch dieses Buch hat mich positiv überrascht. (Einzig das Mini-Pferd Maybel gerät etwas allzu süß, dürfte aber der ausgemachte Liebling der kleinen Mädchen sein). Der Übergang zwischen der Realität und der Welt der Elfen ist keineswegs spektakulär, sondern geschieht einfach dadurch, dass Lena an einer bestimmten Stelle im Garten die Augen schließt. So kann sie ihre Freunde wiedersehen, die bereits in den ersten beiden Bänden auftauchten. Das, was wir im Rückblick von ihnen erfahren reicht völlig aus, um das Buch auch eigenständig mit Gewinn lesen zu können. Die Geschichte handelt davon, wie Lena durch eine Kette von Unfällen, die - wie sich später herausstellen wird- keine Zufälle sind, allein zu Hause ist, und nicht einmal das Telefon funktioniert.. Da erreicht sie die Botschaft, dass das Elfenreich im Westen, an der Grenze zum Anderland, angegriffen wird. Gleichzeitig taucht plötzlich die böse Widersacherin Valda bei ihren Nachbarn auf und schmeichelt sich bei ihnen ein. Für Lena ist klar, dass sie ins Elfenreich gehen muss, um ihre Freunde zu retten. Die einzige Möglichkeit, den Feinden etwas entgegenzusetzen, besteht darin, die Einhörner um Hilfe zu bitten, da Einhörner das einzige sind, das Valda fürchtet, doch diese leben zurückgezogen im Wald der Träume. Mit ihrem tiefen Blick prüfen sie die Lauterkeit ihres Gegenübers, und so muss sich auch Lena dieser eingehenden Prüfung unterziehen. Wird es ihr gelingen, das Einhorn zum Mitkommen in ihre Welt zu bewegen und wird es Valda besiegen können? Durch seine unkomplizierte, natürliche Sprache, die viele Dialoge enthält, ist dieses moderne Märchen phantastisch ohne dabei abzuheben. Gut und Böse sind klar getrennt, wobei das falsche Spiel von Varda leicht zu durchschauen ist. Was zählt, ist der Mut Lenas, völlig allein eine Gefahr auf sich zu nehmen und sich für andere einzusetzen. Ihre Freunde Patrizia, Maybel und der tollpatschige Elf Giff stehen zwar hinter ihr, die entscheidenden Schritte hängen jedoch ganz von ihr ab, beziehungsweise sie muss mit ihrem ganzen Wesen für ihre Sache einstehen. Gerade durch diesen Schritt ins Erwachsenwerden kann sie den geheimen Garten retten und damit auch das Tor in die andere Welt offenhalten. Vor allem Mädchen aus der dritten und vierten Klasse können sich in diesem Buch wiederfinden.

© Ulrike Schmoller
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