Kirsten Boie: Lena fährt auf Klassenreise. Oetinger, 2004.
ISBN: 978-3-7891-3157-8
155 Seiten, EUR 10,90 (ab 8 J.)
Für Drittklässler, die fast noch nie länger von zu Hause weg waren, ist eine Klassenreise eine ganz schön spannende Sache, selbst wenn bei Lichte besehen eigentlich gar nichts Besonderes passiert. Für Lena ist schon die Frage überlebenswichtig, mit wem sie das Zimmer teilen wird, und die Entscheidung, ob ihr abgeknutschter Stoffhund Bollermann mitkommen soll, ist auch nicht leicht zu treffen. Denn obwohl sie natürlich genau weiß, dass er nur ein Kuscheltier ist, könnte Bollermann doch traurig sein. Als Svenja ihn im Bus aus der Tüte zieht und sich über dieses Mülltonnenmonster lustig macht, ist es Lena allerdings oberpeinlich. Doch dann verschwindet der Hund plötzlich von ihrem Bett, genau wie Inas Fotoapparat und Ina selbst zuvor, und eine Welle der Solidarität bricht über sie herein. Katrin beschwört ihren heiligen Stein mit dem Loch, den sie am Strand gefunden hat, dass Bollermann gefunden wird, und Martin leiht ihr sein weißes Schäfchen. Keine Sorge, er wird rechtzeitig wiedergefunden, um beim Abschlußfußballspiel als Maskottchen zuzuschauen, wie Lena ein Tor schießt. Alle sind sich einig, dass das die schönste Klassenfahrt war, die sie jemals hatten, und das Ziel des besseren Zusammenhalts haben sie auch erreicht. Olga und Svenja sind vielleicht gar nicht so blöde wie sie immer dachte. Aber am schönsten ist das Heimkommen...
Der Bericht von Lenas Klassenreise ist gewiß kein Krimi und doch läßt er einen teilhaben an diesem kleinen Kribbeln im Bauch, das einen aus dem Alltag heraushebt. Kirsten Boies witziger Schreibstil und die fröhlichen Illustrationen machen dieses Buch vor allem für Mädchen ab acht Jahren zu einer guten Unterhaltung, die sich prima in einem Rutsch runterlesen läßt.