Annette Pehnt: Rabea und Marili. Carlsen, 2006.
ISBN: 3-551-55412-9
112 Seiten, EUR 12 (ab 4 J.)
Fünf und drei Jahre sind sie alt, die beiden Schwestern
Rabea und Marili, und was sie erleben ist in keinster Weise außergewöhnlich:
da geht es um Streit und Versöhnung, um den Abschied von der Mutter, den Urlaubskoffer,
der viel zu klein ist um alle Spielsachen mitzunehmen, den toten Vogel, der
auf der Straße liegt, um Verlaufen, Kranksein und die Angst vorm Dunkeln, um
das Verschwinden des geliebten Kuscheltiers und ums Geburtstagfeiern. Davon
gibt es an sich auch genügend literarische Bearbeitungen und doch ist "Rabea
und Marili" etwas ganz Besonderes. Schon das hellgelbe Cover von Jutta Bauer,
wie auch ihre anderen reizenden Illustrationen lassen einen mit Vergnügen hingucken.
Und die zarte Fee, die so ganz selbstverständlich die Kinder begleitet, ist
einfach hinreißend. Diese verleiht auch inhaltlich den kleinen Episoden ihren
Glanz, hilft den Mädchen phantasievolle Lösungen zu finden, tröstet, ißt gerne
mal etwas Süßes und macht so manches Unmögliche wahr wie die kleine Wolke für
Marili. Sehr liebevoll versteht es die Autorin davon zu erzählen wie Phantasie
und Humor schlechte Gefühle wie Wut, Traurigkeit oder Langeweile so verwandeln
können, dass etwas Gutes daraus wird. Ihre kindgemäße Sprache, in der es "wasserliche"
Strümpfe und fröhliche Luft gibt, verleiht ihrem Buch Wärme und eine Atmosphäre
der Geborgenheit . Auch die Versuche der Kinder zu fliegen oder eine Schokoladenmaschine
zu bauen, entsprechen ganz dem Entwicklungsstand dieses Alters, indem noch alles
geht. Immer wieder geht es um den Mut einen neuen Schritt in Richtung Großwerden
zu unternehmen und dieses Abenteuer zu bestehen. Eine bessere Begleitung als
dieses Buch kann es dafür kaum geben.