Georg Dreißig: Als Weihnachten beinahe ausgefallen wäre.
Urachhaus, 2005.
ISBN: 3-8251
7416-6 Seiten, EUR 11,90 (ab 6 J.)
Warum hat das Christkind eigentlich keinen Bart, wo es doch
schon so viele Jahre lang immer wieder auf die Erde kommt? Bleibt ein Regentropfen
ein Regentropfen, auch wenn er ins Meer gespült wird oder in einer Wolke dahinschwebt?
Wir Erwachsenen müssen uns wohl erst einmal wieder gründlich die Augen auswaschen,
damit wir für solche Kinderfragen offen sind. Sie entführen uns in eine besondere
Sphäre, in der sich Erdennot und Himmelsherrlichkeit durchdringen, Erlebnisse
über die Nachtschwelle in den Tag hinüberreichen und das Übersinnliche mit unerschütterlicher
Gewißheit zum Leben gehört. Ob das Himmelsbrot als Rettung für die kranke Schwester
geholt werden muss, ob Maria den Engel des Todes kennenlernt, ob sich zwei Jungen
aus dem Rauhen Haus anfreunden oder ein Vater nach langen Jahren seinen Sohn findet
- immer wieder geschieht das Wunder-bare, dass etwas Neues geboren wird, dass
Licht und Wärme einziehen. Die märchenhafte, an Selma Lagerlöf erinnernde Sprache
dieser Weihnachtsgeschichten erreicht unmittelbar die Mitte des Menschen, klopft
am Herzen an und dort ist auch der richtige Platz für diese Bilder. Kinder ab
6 Jahren und Erwachsene begegnen sich beim Zuhören auf der gleichen Ebene, der
der Ätherkräfte, und dürfen sich dort mit Himmelsbrot satt essen. Einige der Geschichten
sind bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden und in diesem Buch neu zusammengestellt
worden ohne etwas von ihrer besonderen Qualität zu verlieren. Und wenn beim Augenauswaschen
die Seiten wellig werden, macht das gar nichts.