Alexa Henning von Lange: Lelle.
Oetinger, 2004.
ISBN: 3-7891-3713-8
72 Seiten, EUR 10,90 (ab 6 J.)
Lelle, genauso rotwuscheligwie ihre Autorin, ist in diesem ersten Teil der Trilogie über sie vier bis sechs Jahre alt. Gemeinsam mit ihrer etwas älteren Schwester macht sie sich daran, kleine Fluchten aus der geordneten, behütenden Welt ihrer Eltern zu finden. Ob das die Ausflüge in den Wald, die Monster unter dem Bett, eine Platzwunde mit Krankenwagen fahrt oder das Plastikspielzeug bei der Tagesmutter ist, Lelle findet ihre kleinen Kinderfreuden im Alltag. Aber sie hinterfragt zum Beispiel auch, warum die Mutter aus Höflichkeit unehrlich ist und ob sie dann auch lügen dürfe. Doch insgeheim ist sie sehr froh, wenn sie die Mutter in sicherer Nähe weiß, die immer einen Ausweg kennt, egal ob sie sich Abdichtungsgummi in die Nase gesteckt hat oder der erste Zahn wackelt. So kann sie weiterhin beruhigt ihre Beobachtungen machen und langsam das Leben kennenlernen. Jacky Gleich malt dazu ein verschmitztes Mädchen und überzeichnete Erwachsenengesichter, die aber nicht zu grotesk werden.
"Lelle" eignet sich wunderbar zum Vorlesen für Sechs-bis Siebenjährige