Ich bin sicher, es wird allen Mädchen ab 10 ergehen wie mir: Wenn sie das wunderschön gestaltete, glitzernde Titelbild von Eva Schöffmann-Davidov, das rosa Vorsatzpapier und die liebevollen Vignetten im Buch sehen, wollen sie „Emilys Geheimnis" unbedingt lesen und besitzen...
Emily lebt mit ihrer Mutter an der Küste Englands auf dem Hausboot „King of the sea". Im Schwimmunterricht in der Schule entdeckt Emily ihr Geheimnis: Sie ist halb Mensch, halb Meermädchen. Sobald sie mit Wasser in Berührung kommt, verwandeln sich ihre Beine in einen schillernden Fischschwanz und sie kann die aufregende Unterwasserwelt des Meeres zeitlich unbegrenzt erforschen. Bei ihren heimlichen Ausflügen freundet sie sich mit der Nixe Shona an, die Emily in Neptuns Reich mitnimmt. Zufällig erfahren die Mädchen in der Meeresschule von den verbotenen Verbindungen zwischen Meerbewohnern und Menschen, die streng bestraft werden. Ist auch Emily ein Kind aus solch einer verbotenen Liebe? Aber wieso kann ihre Mutter sich an nichts erinnern und was hat der unheimliche Mister Beeston damit zu tun? Um all das herauszubekommen begeben sich die Mädchen in größte Gefahr...
Insgesamt finde ich das Titelbild fast gelungener als die Geschichte, die nicht
über die gesamte Länge des Buches halten kann, was sie verspricht. Gut gefallen
hat mir die Unterwasserwelt, die Liz Kessler entwirft und bildreich beschreibt:
die vorbeischwimmenden Fische, Emilys Gefühle beim Schwimmen, das Aussehen der
Meermenschen. Später, als es um die Suche nach Emilys Vater und seine Befreiung
geht, ist die Geschichte manchmal etwas vorhersehbar und klischeehaft (Hammerhaie
bewachen das Gefängnis, der mächtige und strenge Neptun läßt sich von Emily erweichen).
Nichtsdestotrotz ist bestens für fantasievolle Bilder im Kopf und für Spannung
gesorgt - ein schöner Abenteuerroman mit Happy-end-Garantie eben!
