Schweden, kurz vor Heiligabend. Aus den Häusern sieht man warmes
Licht leuchten, die letzten Einkäufe werden erledigt, die Weihnachtsdekoration
angebracht und überall gibt es Pfefferkuchen zu essen. Auch für die Kriminalpolizisten,
die dabei sind den Tod eines Jugendlichen aufzuklären, der draußen im Wald im
tiefen Schnee aufgefunden wurde, jenseits der wohlgeordneten bürgerlichen Welt.
Die Komissare verfolgen akribisch kleinste Spuren und Unstimmigkeiten, wobei sie
sich psychologisch klug verhalten müssen, um den Menschen ihre Aussagen zu entlocken.
War das Opfer Dealer? Was haben die Rechtsradikalen damit zu tun? Ist das Mädchen
verdächtig, das vor einigen Jahren einen Jungen totgetreten hat? Wer hat die Kirche
in Vreten angezündet? Nicht nur einmal entpuppen sich die Befragten als ganz anders
als erwartet. Kommissar Fors hat einen guten sozialen Spürsinn und wagt es auch
unkonventionelle Wege zu gehen..
Auf einer zweiten Ebene spielt die Geschichte innerhalb des Kollegiums der Polizisten.
Durch Wahls genaue Beobachtungen im Zwischenmenschlichen wird die Polizeistation
zu einem Mikrokosmos mit interessantem Beziehungsgeflecht, das das Buch auch für
Nicht-Krimi-Fans lesenswert macht. Vor allem die junge Gunilla, die als Schutzpolizistin
bei diesem Fall dabei sein darf und gute Arbeit leistet, wird neben Fors zur zentralen
Figur. Die immer wieder eingestreuten Ausblicke auf ihr tragisches Ende treiben
die Spannung in die Höhe, doch auch dieses Ereignis läßt schließlich Fragen offen.
Recht und Schuld liegen nahe beieinander und werden für alle Beteiligten zur Qual.
Diese Kriminalgeschichte gehört zu den hochwertigen in diesem Genre, die vor allem
im Jugendbuchbereich rar sind.