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Mats Wahl:
Kaltes Schweigen.

Hanser, 2004.
ISBN: 3-446-20443-1
272 Seiten, EUR 14,90 (ab 13 J.)

Schweden, kurz vor Heiligabend. Aus den Häusern sieht man warmes Licht leuchten, die letzten Einkäufe werden erledigt, die Weihnachtsdekoration angebracht und überall gibt es Pfefferkuchen zu essen. Auch für die Kriminalpolizisten, die dabei sind den Tod eines Jugendlichen aufzuklären, der draußen im Wald im tiefen Schnee aufgefunden wurde, jenseits der wohlgeordneten bürgerlichen Welt. Die Komissare verfolgen akribisch kleinste Spuren und Unstimmigkeiten, wobei sie sich psychologisch klug verhalten müssen, um den Menschen ihre Aussagen zu entlocken. War das Opfer Dealer? Was haben die Rechtsradikalen damit zu tun? Ist das Mädchen verdächtig, das vor einigen Jahren einen Jungen totgetreten hat? Wer hat die Kirche in Vreten angezündet? Nicht nur einmal entpuppen sich die Befragten als ganz anders als erwartet. Kommissar Fors hat einen guten sozialen Spürsinn und wagt es auch unkonventionelle Wege zu gehen..

Auf einer zweiten Ebene spielt die Geschichte innerhalb des Kollegiums der Polizisten. Durch Wahls genaue Beobachtungen im Zwischenmenschlichen wird die Polizeistation zu einem Mikrokosmos mit interessantem Beziehungsgeflecht, das das Buch auch für Nicht-Krimi-Fans lesenswert macht. Vor allem die junge Gunilla, die als Schutzpolizistin bei diesem Fall dabei sein darf und gute Arbeit leistet, wird neben Fors zur zentralen Figur. Die immer wieder eingestreuten Ausblicke auf ihr tragisches Ende treiben die Spannung in die Höhe, doch auch dieses Ereignis läßt schließlich Fragen offen. Recht und Schuld liegen nahe beieinander und werden für alle Beteiligten zur Qual.

Diese Kriminalgeschichte gehört zu den hochwertigen in diesem Genre, die vor allem im Jugendbuchbereich rar sind.


© Ulrike Schmoller
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