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Isabel Allende:
Die Stadt der wilden Götter.

Hanser, 2002.
ISBN: 3-446-20188-2
360 Seiten, EUR 16,90 (ab 14 J.)

Muss ein Buch zwangsläufig ein Bestseller werden nur weil es von einem renommierten Autor geschrieben wurde? Zum einen kann man davon ausgehen, dass dieser sein Handwerk beherrscht, zum anderen können sich überhöhte Erwartungen auch kontraproduktiv auswirken.
Nun hat sich Isabel Allende, inzwischen selbst mehrfache Großmutter, daran gemacht eine Jugendbuchtrilogie zu schreiben: 2002 erschien als erster Band "Die Stadt der wilden Götter", nun 2003 die Fortsetzung "Im Reich des goldenen Drachens". Die Hauptpersonen sind der Jugendliche Alex, seine Großmutter Kate Cold und das Mädchen Nadia, das sie im ersten Band im Urwald kennenlernen. Kate arbeitet als Journalistin für den International Geographic und lädt Alex ein auf ihre Expeditionen mitzukommen.

Die erste Expedition führt führt sie in den Amazonas-Dschungel, wo sie ein riesenhaftes Ungeheuer aufspüren sollen. Dort begegnen sie den Nebelmenschen, die sich im Urwald wie unsichtbar bewegen und über eine Jahrtausende alte spirituelle Weisheit verfügen. Ihr Leben im Einklang mit der Natur ist jedoch durch die eindringenden Forscher bedroht, die nicht nur lautere Ziele verfolgen. Nadia und Alex müssen all ihre Kräfte einsetzen, um die Nebelmenschen zu schützen, sind aber schließlich um viele Erfahrungen und drei riesige Diamanten reicher.

Die zweite Reise geht in den Himalaya, in das "Verbotene Königreich", das nur mit Ausnahmegenehmigung betreten werden darf und in dem es einen goldenen Drachen gibt, der die Zukunft vorraussagen kann. Nun hat es ein reicher Amerikaner auf eben dieses Objekt abgesehen und seinen Raub in Auftrag gegeben. Zuerst wird Nadia mit ein paar anderen Mädchen entführt und schließlich auch der König. Dessen Sohn und der buddhistische Meister, bei dem er in Ausbildung ist, verhindern gemeinsam mit Alex in letzter Minute, dass das kostbare Stück in die falschen Hände gerät.

In beiden Büchern geht es darum wie korrupte westliche Menschen in eine intakte gewachsene Kultur eingreifen, um sich materiell zu bereichern. Sowohl die Indianer wie auch die Buddhististen leben respektvoll der Natur gegenüber und verfügen über immense geistige Kräfte, während die Amerikaner gedankenlos zerstören. Nadia und Alex werden in viele Geheimnisse der Naturvölker eingeführt und gewinnen einen tiefen Einblick in eine andere Welt. Das verleiht den Romanen eine besondere Qualität. Transportiert wird diese von einer guten Portion Spannung, Intrigen, Gewalt und Sensationen, die das Buch mit Sicherheit zum Page-turner machen, es wird dadurch aber auch reißerisch, ein Bestseller eben.

© Ulrike Schmoller
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