© www.litterula.de

Gary Crew / Libby Hathorn:
Lieber Venny - liebe Saffron.

Urachhaus, 2003.
ISBN: 3-8251-7412-3
180 Seiten, EUR 11,90 (ab 12 J.)

Eigentlich sollen Venny aus Australien und Saffron aus New York auf Geheiß ihrer Englischlehrer nur etwas für ihre Sprachkenntnisse tun, indem sie sich regelmäßig schreiben. Doch schon bald entwickelt sich aus der Brieffreundschaft ein intensiver Dialog, der sie immer mehr verbindet. Saffron schreibt darüber, wie sie mit ihrer reichen Tante eine Weltreise unternimmt und was sie in den komfortablen Hotels erlebt, in denen sie wohnen. Venny macht Karriere als Fotomodel und freundet sich mit einer zehn Jahre älteren Frau an, die ihn in die Welt der Hochglanzbilder einführt. Doch kurz bevor er international bekannt wird und gerade als Saffron ihn am Flughafen persönlich treffen will, hat Venny einen schweren Unfall, der alle seine Träume zunichte macht. Saffron ist neben seiner Familie die einzige, die zu ihm hält, und gleichzeitig wird Venny für sie selbst zum Rettungsanker, weil sie auf einmal den Halt durch ihre Tante verliert. Die beiden merken, dass sie sich ineinander verliebt haben. obwohl sie sich noch nie gesehen haben... Die Form des Briefromans, hier abwechselnd von zwei Autoren verfasst, hat von Natur aus ihre Tücken. Die beiden Jugendlichen müssen, um sich überhaupt erst einmal kennenzulernen viel Alltägliches aus ihrem Leben erzählen, dann folgen Reiseberichte und allerlei Geplänkel über teure Autos und Marken sowie oberflächliche Liebesabenteuer. Ein winziges bißchen Spannung entsteht dadurch, dass Saffrons Tante auf der Suche nach einem Angehörigen zu sein scheint. Ansonsten ist der erste Teil des Buches leider schnarchlangweilig. Das letzte Drittel hat einen völlig anderen Duktus, geht mehr in die Tiefe, kann aber letztendlich auch nicht überzeugen. Die Briefform und der damit verbundene Tonfall zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort ergeben eine Mischung aus dem Gefühl vollgequatscht zu werden und sich doch nie ganz mit dem Schreibenden verbinden zu können. Sorry, dies ist leider kein Buch, das einen vom Hocker reißt.

© Ulrike Schmoller
www.litterula.de