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Eoin Colfer:
Benny und Babe.

Beltz und Gelberg, 2002.
304 Seiten, EUR 12,90 (ab 12 J.)

Babe ist nicht Omar, aber sie ist nicht minder schlagfertig als der kleine Tunesier aus dem ersten Band und haut Benny gründlich von den Socken, als er in dem irischen Fischerort seines Großvaters zum Dörfler-Hurling antritt. Der inzwischen Dreizehnjährige, dem es oberpeinlich ist, wenn jemand sieht, dass er noch mit Actionfiguren spielt, beginnt sich zu fragen, was es mit den Frauen auf sich hat. Doch Babe verhält sich überhaupt nicht wie ein Mädchen und sieht auch nicht so aus. Mit dem Suchen von Angelködern verdient sie sich auf schlaue Art etwas dazu und macht mit Benny gemeinsam ein gutes Geschäft. Doch damit geraten sie in Konkurrenz zu Furty Howlin, einem glücklosen Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen, der sein Revier bitter verteidigt. Er bedroht Benny und Babe und stiehlt schließlich deren Köder. Als sich die beiden aufs Tauchen verlegen, geraten sie in eine lebensgefährliche Lage, aus der sie nur Furty befreien kann, der sie verfolgt hat.

Wie die Jugendlichen ihre Positionen checken, sich bei der Disko genieren und doch immer nach außen gnadenlos die Sieger spielen müssen, wo sie doch mitten in der Pubertät und mit allem über Kreuz sind, das erzählt Colfer mit seiner bewährten Ironie. Zwischen Benny und Babe entwickelt sich eine raue Zuneigung, die durch das Abenteuer in der Black-Chan-Bucht auf die Probe gestellt wird.

Seine besondere Qualität gewinnt dieses Buch durch die Verquickung der beiden Widersacher Benny und Furty, dessen Sichtweise und verzweifelte Lage angemessen zur Sprache kommen. Als Benny die Köder zurückholen will, beobachtet er eine beschämende Szene zwischen Furty und seinem Vater, durch die er ihn verstehen lernt. Furtys Wut auf Benny wird am Ende zu seiner Rettung.

Eine vergleichbare Stimmung, der ähnliche Aufbau und Colfers typischer Schreibstil erfüllen alle Erwartungen der Leser an den Fortsetzungsband und bieten eine hochamüsante Lektüre.

© Ulrike Schmoller<
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