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Hundert Stunden Nacht

Anna Woltz:
Hundert Stunden Nacht.

Carlsen, 2019.
ISBN: 978-3-551-31803-9
253 Seiten, EUR 7,99 (ab 14 J.)

Emilia ist am Ziel. Die Vierzehnjährige hat es geschafft ein Appartment in New York zu buchen und allein dort hin zu fliegen. Nun steht sie dort vor der Tür, aber niemand öffnet. Sie ist auf eine Fake-Anzeige hereingefallen – und nun ziemlich in der Klemme. Sie überwindet also ihren Hygienefimmel, der sie allzu leicht in Panik versetzt, und schläft mitten in Schmutz und Chaos bei Jim. Außerdem lernt sie Seth und seine aufgeweckte neunjährige Schwester Abby kennen. Zu viert und völlig auf sein allein gestellt wappnen sich die vier Heranwachsenden gegen den Sandsturm Sandy, der im Anflug auf die Millionen-Metropole ist. Was muss dringend in den Not-Vorrat? Wenig später fällt der Strom aus und sie sind von allen Nachrichten und Kommunikationswegen abgeschnitten. Im Auge des Sturms lernen sich die vier intensiv kennen. Für Emilia werden die Tage zu einer Auseinandersetzung mit ihrem Vater, der ein Verhältnis zu einer ihrer Klassenkameradinnen gehabt haben soll, was peinlicherweise über die sozialen Medien überall verbreitet wurde. Wie kann sich die Familie wieder begegnen und über das Geschehene sprechen?

Für Emilia ist ihre Flucht nicht nur ein Sprung über den großen Teich sondern auch einer ins kalte Wasser und in die Selbständigkeit. Sie kann nicht mehr um sich selbst und ihre Panik kreisen sondern muss sich ums Überleben und um die anderen kümmern. Sie muss sich darüber klar werden in welchen der Jungs sie nun eigentlich wirklich verliebt ist und wo sie bleiben will.

Wenn ich ein Ranking der Bücher von Anna Woltz erstellen müsste, kommt dieses an „Gips“ und „Für immer Alaska“ nicht ganz heran. Emilia wird nicht so greifbar wie ihre anderen Protagonisten. Trotzdem ist man natürlich gespannt wie Emilia weiter kommt und wo sie landen wird. Nach dem Sandsturm ist für sie nichts mehr wie zuvor.

© by Ulrike Schmoller
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