Katherine Rundell: Feo und die Wölfe. Carlsen, 2017.
ISBN: 978-3551556868
240 Seiten, EUR 14,99 (ab 12 J.)
Feo und ihrer Mutter geht es gut in ihrer einfachen Blockhütte in den einsamen Wäldern Westrusslands. Stark, dunkel und wild trotzen sie der Kälte – und General Rakow mit seinen Soldaten, die etwas dagegen haben, dass die beiden als Wildwolfer Wölfe auswildern, die vom Adel unartgerecht gehalten wurden. Feo hat ein ausgezeichnetes Gespür für das, was diese stolzen und eigenständigen Tiere brauchen. Gewalttätig und kalt macht Rakow Jagd auf die Wölfe. Es kommt so weit, dass er die Blockhütte abbrennt und Feos Mutter ins Gefängnis nach St. Petersburg schleppt, weil sie sich weigert die Wölfe zu töten. Feo muss sie befreien. Mit Hilfe des Soldatenjungen Ilja, der Wölfe und einer Truppe Dorfkinder geht es auf in die große Stadt.
Wieder einmal ist es Katherine Rundell gelungen, eine hinreißende Heldin zu schaffen, die sich allen Widerständen trotzig und kratzbürstig entgegenstellt. Sie lässt uns Feos Verletzlichkeit und Trauer spüren, aber auch ihre brennende Wut und ihre wilde Liebe zu den Tieren. Feo gibt nicht auf, egal wie kalt es ist oder wie ohnmächtig und traurig sie sich fühlt. Nachdem sie Rakow empfindlich getroffen und blamiert hat, wird sie beinahe zur Legende und zur Hoffnungsträgerin für viele. Der ungewöhnliche Schauplatz, den die Autorin plastisch entwirft, sowie die Nähe zu den gefährlichen Wölfen verleihen der Geschichte etwas Raues und Ursprüngliches, das eine magische Anziehungskraft hat.