Bonnie-Sue Hitchcock: Der Geruch von Häusern anderer Leute. Königskinder, 2016.
ISBN: 978-3-551-56021-6
320 Seiten, EUR 17,99 (ab 14 J.)
1959 waren die Meinungen darüber geteilt ob Alaska ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika werden soll. Ruths Vater stürzt auf dem Rückweg von einer Anhörung mit dem Flugzeug ab. Daraufhin wächst sie bei ihrer nüchternen Großmutter auf und wird früh schwanger. Ihre Freundin Alyce durfte zwar weiter im Ballett bleiben, nun steht sie aber auf dem Fischkutter ihres Vaters um ihm zu helfen, wo sie doch eigentlich einen Termin zum Vortanzen hätte. Auf ihrer Fahrt fischen sie Hank aus dem Wasser, einen blinden Passagier, der mit seinem Bruder abgehauen ist. Indessen ist Dora ist froh, dass sie bei Bunny und Dumpling Unterschlupf finden kann, die im Gegensatz zu ihr ein geordnetes Zuhause haben. Jeder der Jugendlichen hat sein besonderes Schicksal und jeder darf seine Geschichte selbst erzählen. Da sie immer mit der der anderen verknüpft ist, lernen wir das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Es ist eine spröde und kärgliche Welt, die sich hier entfaltet. Die Lebensbedingungen im damaligen Alaska sind herb und ärmlich, und Zimperlichkeit konnte sich keiner leisten. Wärme und Zuneigung sind rar und werden hungrig aufgesaugt. Durch die Kreuzung der Lebenswege bildet sich ein Netz, das die Einzelnen auffängt. Der Titel ist sprechend: in diesem emotional dichten Buch riecht es nach Hirschblut, Lachs, Blaubeeren und Motoröl. Eine lesenswerte Entdeckungsreise!