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Alles, was ich sehe

Marci Lyn Curtis:
Alles, was ich sehe.

Königskinder, 2016.
ISBN: 978-3-551-56022-3
432 Seiten, EUR 18,99 (ab 14 J.)

Ist es möglich, dass man denn von einem Sturz auf den Kopf wieder sehen kann? Schließlich ist Maggie seit ihrer Hirnhautentzündung vor einem halben Jahr blind. Sie wundert sich sehr, dass sie in Bens Nähe auf einmal wieder etwas sieht. Aber sie ist nicht nur deshalb gerne mit dem zehnjährigen kleinen Professor zusammen, der wegen seiner Spina Bifida an Krücken gehen muss. Ben rüttelt etwas von der verschütteten Lebenslust wieder in ihr wach. Außerdem ist sein Bruder Mason der Sänger der angesagten „Loose Cannons“. Der will allerdings nichts von Maggie wissen, weil er ihr ihre Blindheit nicht abnimmt, womit er ja irgendwie recht hat. Ben wiederum wendet sich von ihr ab, weil er glaubt, sie benutze ihn nur um an Mason heranzukommen. Mitten in die bedrückende Funkstille zwischen ihnen platzt Maggies Entdeckung, warum sie Ben sehen kann und dann wird es richtig dramatisch.

Wem „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gefallen hat, der wird auch dieses Buch mögen. Die hellen und dunklen Seiten des Lebens liegen nah beieinander und verleihen den Emotionen ihre Intensität. Davon hat die Autorin einiges hineingepackt. Maggie lernt durch Ben, ihre Einschränkung anzunehmen und ihre Sorge um ihn bildet für sie eine Brücke zurück in die Welt. Die anrührende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.

© by Ulrike Schmoller
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