G. R. Gremin: Milchmädchen. Königskinder, 2016.
ISBN: 978-3-551-56026-1
270 Seiten, EUR 16,99 (ab 12 J.)
Gemma lebt in der Bryn-Mawr in Wales, einer armseligen Arbeitersiedlung, in der schon die Kinder straffällig werden, es wird geklaut, eingeschüchtert und zugeschlagen. Gemmas Mutter ist müde, ihr Bruder streitsüchtig und ihr Vater ist im Knast. Ihre Klassenkameradin Kate, das „lonely cowgirl“ kann sie eigentlich gar nicht leiden. Das spröde, robuste und toughe Mädchen lebt auf einem Bauernhof, wo sie sich um die zwölf Kühe kümmert. Gemmas Großmutter hat dort einmal als Helferin gearbeitet. Als Kates Eltern in Geldnot geraten und die Kühe verkaufen wollen, schmieden sie gemeinsam einen Plan: heimlich bringen sie die Herde in die Bryn-Mawr und verstecken die Kühe in den Vorgärten. Damit wird auf einmal alles anders: die Kinder sammeln Grünfutter und misten aus, es wird gemolken und Käse gemacht, viel gestreichelt und ein Kälbchen auf die Welt geholt. Alle helfen mit und halten zusammen und die Bewohner verbindet wieder etwas Sinnvolles miteinander. Doch lange bleibt ihre Geheimnis nicht unentdeckt und die Schulden müssen nach wie vor beglichen werden. Wie können sie das „Bryn-Mawr-Dutzend“ retten?
Gemma und Kate gelingt es, eine verfahrene Situation durch ihr herzhaftes Zupacken zum Guten zu wenden. Sie lassen sich nicht beirren und bringen frisches sattes Grün, geduldiges Muhen und echte Milch in ihre trüben Straßen. Es ist beglückend zu lesen, wie dieses Wunder seinen Lauf nimmt. Ein Lieblingsbuch!