Elisabeth LaBan: So wüst und schön sah ich noch keinen Tag. Hanser, 2016.
ISBN: 978-3-446-25082-6
288 Seiten, EUR 16,90 (ab 13 J.)
Mit gemischten Gefühlen macht sich Duncan auf an die Irving-High-School, an der er sein letztes Schuljahr verbringen soll. Welches Zimmer wird er wohl bekommen und was für einen „Schatz“ wird ihm sein Vorgänger der Tradition entsprechend dort hinterlassen haben? Duncan findet einen Stapel besprochene CDs von Tim, auf denen dieser ihm erzählt, was im letzten Jahr alles passiert ist. Duncan erinnert sich nur ungern an diese Ereignisse und ist doch gebannt von Tims Bericht. Als Albino fühlt er sich wie ein Freak und bleibt wegen seines auffälligen Aussehens meist für sich, doch durch den unbeschwerten Kontakt zu Vanessa blüht er auf. Mit ihr verbringt er den schönsten Tag seines Lebens – nicht ahnend, dass Vanessa wie er auf dem Weg an die Irving-High ist. Dort wartet ihr Freund Patrick auf sie, ein besitzergreifender Erfolgsbolzen, womit es für Tim reichlich kompliziert wird. Alles läuft auf ein tragisches Ende zu – eine rasante Schlittenfahrt ohne Sicht.
Tims Geschichte verschränkt sich mit der von Duncan, der seinerseits in Daisy verliebt ist, und oft nicht weiß, wie er sich verhalten soll. Er hat damals alles beobachtet und die schlimmen Bilder sind für ihn immer noch gegenwärtig. Tims Geschenk befreit ihn endlich von seinen Selbstvorwürfen, an dem Geschehen Schuld zu tragen. Die Tragödie, mit der er sich im Abschlussjahr beschäftigen sollte, entsteht vor Duncans Augen von ganz allein, und indem er sie niederschreibt lässt er auch seine Leser daran teilhaben.