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Das Fieber

Makiia Lucier:
Das Fieber.

Königskinder , 2015.
ISBN: 978-3-551-56012-4
360 Seiten, EUR 17,99 (ab 14 J.)

In Portland steigt die Sorge, dass die spanische Grippe näher kommen könnte. Doch keine der Vorsichtsmaßnahmen kann verhindern, dass die Zahl der Krankheitsfälle täglich exponentiell steigt. Cleo meldet sich auf eine Anzeige des roten Kreuzes als Helferin und bekommt die Aufgabe, Infobroschüren zu verteilen und Hilfsbedürftige zu melden, nicht ahnend, wieviel Not und Elend sie dabei vom ersten Moment an sehen würde. Vor allem die hilflosen Kinder, die sie neben den schwer erkrankten Eltern findet, wecken aufgrund eines eigenen Traumas ihr Mitgefühl. Gemeinsam mit der Krankenschwester Hannah, der begabten Pianistin Kate und dem jungen Leutnant Edmund Parrish versucht sie in dem als Krankenhaus genutzen Konzerthaus zuzupacken, wo sie kann und ist dabei nicht zimperlich. Während andere Mitmenschen sich abwenden oder sogar Geschäfte plündern, scheut sie die Ansteckungsgefahr nicht, und sie kann manches Leben retten. Unter der geschickten Anleitung Hannahs renkt sie beherzt die Schulter eines Soldaten ein – ein Erfolgserlebnis. Vielleicht ist sie doch nicht so gewöhnlich, wie sie dachte?

Durch Cleos Schicksal werden die realen Ereignisse am Ende des ersten Weltkrieges nacherlebbar. Zieht man Parallelen zu der aktuellen Ebola-Epidemie wird das Geschehen sofort ganz gegenwärtig. Trotz des naturgemäß historisch geprägten Stils kann man sich leicht mit der Geschichte verbinden. Es werden sicher nicht alle Jugendlichen darauf ansprechen. Diejenigen, die sich auf Cleos Leben einlassen, können gespannt mitverfolgen, wie ein junges Mädchen seinen Weg findet, indem es sich den notwendigen Aufgaben stellt.

© by Ulrike Schmoller
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