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Am tiefen Grund

Diana Sweeney:
Am tiefen Grund.

Königskinder, 2015.
ISBN: 978-3-551-56010-0
272 Seiten, EUR 17,99 (ab 14 J.)

Eine Flutkatastrophe hat in Toms Stadt viele Opfer gefordert, darunter auch ihre Eltern und ihre Schwester Sarah. Die Idee, danach zu dem unberechenbaren Bill ins Bootshaus zu ziehen, war vielleicht nicht so gut, denn kurz darauf trägt die Vierzehnjährige ein „Fischlein“ im Bauch, das zur Hälfte Bills ist. Ihr homosexueller Freund Jonah, dessen Großvater Jonathan, ihre Großmutter Nana und nicht zuletzt ihr toter Großvater Papa, die Meerjungfrau Annabel, der Fisch Oscar und ihre Familienangehörigen, die immer wieder auftauchen, helfen ihr während der schwierigen Schwangerschaft und im ersten Jahr mit dem Fischlein. Für Tom sind die Verstorbenen ebenso präsent wie ihr ungeborenes Baby, mit dem sie von Anfang an einen weisen Dialog führt. Sie muss ihr Verhältnis zu Bill klären, der offenbar mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist und ihre Trauer aufarbeiten.

Dass sich für sie dabei die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen und sich Verstorbene, Tiere und Traumwesen in ihre Realität mischen, ist für sie eine Hilfe, die sie trägt. Das Motiv des Wassers spielt in dieser Geschichte eine Hauptrolle. In dem Hafenstädtchen wird natürlich gefischt und geangelt und das Leben spielt sich in und ums Wasser ab, das auch die schreckliche Flut gebracht hat. Selbst Toms tröpfelnde Fruchtblase hat damit zu tun. Eine große Liebesgeschichte, die auch den Tod mit einschließt.

© by Ulrike Schmoller
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