Sylvia Englert: Wörterwerkstatt. Ellermann Verlag, 2001. 280 Seiten, DM 24,80 (ab 12 J.) |
Im stillen Kämmerlein Tagebuch zu schreiben ist das eine. Eine Kurzgeschichte, einen Roman, Gedichte oder ein Drehbuch zu verfassen, um etwas zu veröffentlichen, etwas ganz anderes. Bleibt es bei der reinen Lust am Schreiben ohne dass eine gute Anleitung dazukommt, bleibt es meist auch bei wenigen Manuskriptseiten. Sylvia Englert kennt die Klippen, die sich vor einem angehenden Poeten auftun können. In ihrem Ratgeber "Wörterwerkstatt" hat sie eine Menge Tipps für Jugendliche zusammengetragen, die gerne schreiben: wie man Geschichten aus Alltagsbegebenheiten entwickeln kann, wie man Personen und Orte zum Leben erweckt, woran man einen guten Stil erkennt und wie man am besten arbeitet bis dahin wie man sein Manuskript erfolgversprechend einem Verlag anbietet. Trainingsvorschläge und Buchtipps sowie zahlreiche wichtige Adressen und ein Glossar ergänzen ihre Ausführungen.
Sylvia Englert spricht ihre Leser in der Zweiten Person an und bringt auch die verborgensten Schwierigkeiten und Fallstricke ans Licht. In ihrem lockeren Schreibstil, der mit vielen Beispielen durchsetzt ist, wird sie ganz konkret und bringt doch nie Überflüssiges. Deutschlehrern steht sie in Bezug auf das kreative Schreiben durchaus kritisch gegenüber. Sie ermutigt dazu, munter draufloszuschreiben, sich der Kritik anderer Autoren auszusetzen und dann immer weiter an den eigenen Werken zu feilen.
Mit diesem Buch steht der Schriftstellerkarriere nichts mehr im Wege. Wer weiß, vielleicht lesen wir ja bald etwas von einem "Wörterwerkstatt"- Leser, der zum Autor geworden ist ...