Rodney Bennett: Der magische Bogen. Freies Geistesleben, 2015.
ISBN: 978-3-7725-2695-4
296 Seiten, EUR 15,90 (ab 11 J.)
Die handfeste und energische Lizzie hat es sich in den Kopf gesetzt Geige spielen zu lernen. Davon lässt sie sich auch vom Protest ihrer Familie und vom Unbehagen ihrer Lehrerin nicht abbringen, aber ein Aufstand des Schulorchesters gegen ihre schrillen Töne macht sie wütend und traurig. Dabei ist Lizzie nicht unmusikalisch, doch ihr Bogen kratzt umso mehr, je verbissener und beharrlicher sie drauf los sägt. In ihrer Not begegnet sie dem alten Mr. Rostikoff, der ihr für drei Monate einen unbezahlbaren François-Tourte-Bogen ausleiht. Zu ihrer eigenen Verblüffung und zu der ihrer Mitmenschen gelingt ihr das Spielen auf einmal wie von selbst, so dass ihre Begabung bald auffällt. Das macht es für Lizzie sehr kompliziert, die Herkunft des Bogens geheim zu halten, und es dauert nicht lange bis ihr eine Handvoll Gauner im Nacken sitzt, die ihr überall auflauert und sie verfolgt, in ihr Haus einbricht und ihr den Geigenkasten entreißen will. Das Fußballteam ihres Bruders steht ihr wie Emils Detektive mit vollem Einsatz zur Seite und auch der Bogen selbst wehrt sich nach Kräften.
Wenn man die spieltechnischen Feinheiten nicht auf die Goldwaage legt und keinen braven Musikroman erwartet, wird man an dieser flüssig geschriebenen und munter ersponnenen Räuberpistole seine Freude haben. Die Story kommt so ungestüm und zupackend daher wie ihre Hauptperson, die in ihrem Verlauf so einiges über sich und das Musizieren lernt. Wird sie es auch ohne magische Hilfe schaffen?