Althea und Oliver kennen sich seit ihren Kindertagen und sind sich so vertraut wie ein Zwillingspärchen. Alles haben sie in den letzten zehn Jahren miteinander geteilt und sie waren praktisch ständig zusammen. Aus heiterem Himmel bricht bei Oliver das Kleine-Levin-Syndrom aus, das mit wochen- bis monatelangen Schlafphasen einhergeht, die nur durch kurze Zeiten unterbrochen werden, in denen die meist männlichen Betroffenen zwar halbwach sind, sich jedoch unter Umständen unkontrolliert und peinlich verhalten. Eine Zukunftsplanung wird damit schwierig. Für Althea sind Olivers Schlafphasen die ersten Zeiten seit langem, in denen sie allein ist und offener für andere wird, wobei sie durchaus auch negative Erfahrungen macht. Ein Missverständnis treibt die beiden Freunde weit auseinander. Oliver begibt sich in eine Klinik in New York, während Althea in einer Chaos-WG in Brooklyn abtaucht, deren bunte Bewohner kostenlose Mahlzeiten für Obdachlose kochen. Als sich die beiden wieder begegnen müssen sie entscheiden, wie es weitergehen soll. Ein Zurück in die alte Vertrautheit gibt es nicht mehr.
Althea kommen die letzten Monate vor wie ein fehlerhaftes Strickmuster. So schmerzhaft der gegenseitige Ablösungsprozess ist, so notwendig ist es doch, dass ihre selbstverständliche Verbundenheit einen Riss bekommt, damit sich jeder für sich weiter entwickeln kann. Die Autorin bleibt nah an der Lebenswelt der Jugendlichen und beschreibt sachgemäß und emotional nachvollziehbar die Symptome des KLS, von dem viele Leser sicher noch nie gehört haben.