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Vince Vawter:
Wörter auf Papier.

Königskinder, 2014.
ISBN: 978-3-551-56001-8
286 Seiten, EUR 16,90 (ab 12 J.)

Victor stottert so schlimm, dass er vor lauter Qual davon ohnmächtig werden kann. Manche Laute fallen ihm leichter als andere, aber meistens helfen ihm seine Tricks nicht viel weiter. Gerne springt er für seinen Freund beim Zeitungsaustragen ein. Mit Schrecken sieht er jedoch den Freitagen entgegen, an denen er jeweils das Geld einsammeln muss. Jedes Haus kostet ihn Überwindung, doch es ist auch spannend neue Menschen kennen zu lernen. Aus Mrs. Worthington wird er nicht recht schlau, aber er findet sie sehr hübsch. Er fragt sich, warum der "Fernsehjunge" immer ohne Ton vor dem Bildschirm hockt und er lernt Mr. Spiro kennen, dessen Haus voller Bücher ist. Der wendet sich Victor in aller Ruhe zu, so dass sie wahrhaftig ins Gespräch kommen. Mit seiner gepflegten Sprache eröffnet er dem Jungen eine neue Welt und weckt den Dichter in ihm, denn auf seiner Schreibmaschine gibt es kein Stottern. Victor gewinnt an Mut sich zu wehren, auch gegenüber dem heruntergekommenen Schrotthändler Ara T, den er mit Hilfe seines Kindermädchens zur Strecke bringt.

Die Erzählung ist autobiographisch. Der Autor schreibt über seine Kindheit in den 50er-Jahren, in denen die Sprachtherapie erst aufkam. Trotz seiner Beeinträchtigung wurde er ein erfolgreicher Zeitungsjournalist. Deshalb weiß er genau, wie sich sein kleiner Held fühlt und er kann es auch überzeugend vermitteln. Das Stottern manifestiert sich beim Lesen durch die "sanfte Luft" aus ssss, die Victor zwischen seine Worte legt, um im Fluss zu bleiben. Der liebenswerte Victor wird vom Verlierer zum Sieger.

© by Ulrike Schmoller
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