Andreas Steinhöfel: Anders. Königskinder, 2014.
ISBN: 978-3-551-56006-3
238 Seiten, EUR 16,90 (ab 12 J.)
Mit der Diagnose "totale Amnesie" wird Felix nach monatelangem Koma aus dem Krankenhaus entlassen. Er erkennt weder seine Eltern noch sein Zimmer wieder und muss sich in der Schule erst wieder orientieren lernen. Die Gesichter und Orte seiner Umgebung sind ihm fremd und er muss viele Zusammenhänge erst erfragen. Auch wesensmäßig ist er anders als der alte Felix, weshalb er sich von nun an "Anders" nennen lässt. Anders verfügt über besondere Fähigkeiten, er kann zum Beispiel die Aura anderer Menschen farbig sehen und ihnen genau sagen, was für Krankheiten sie haben. Diese Botschaften kommen allerdings nicht besonders gut an. Mit seiner Mutter kommt es zu Spannungen, während die Beziehung zu seinem Vater gewinnt. Auch die Freundschaft zu seinen früheren Freunden Nisse und Ben verändert sich. Anders steht unter Hochspannung, die er oft nur ertragen kann, wenn er sich sehr stark konzentriert. Deshalb sucht er extreme Erfahrungen, die ihn an die Grenze der Lebensgefahr bringen. Was verbirgt sich in der passwortgeschützten Datei auf Felix Computer? Warum hat Nisse ein Interesse daran, dass Felix sich nicht zurückerinnert?
Es ließe sich lange darüber spekulieren, ob Felix' Amnesie und seine gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit plausibel sind. Auf jeden Fall entsteht mit dieser Ausgangslage ein interessantes Szenario, in dem außergewöhnliches Verhalten seine Berechtigung hat. So wie Anders ist die Geschichte ein wenig entrückt, und sie erdet sich erst dann als Felix wieder an sein altes Leben anknüpfen kann, das dann allerdings mit Karacho. Eines der neuen "Königskinder", das seine goldene Krone verdient hat.