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Marie Thérèse Schins:
Akhil Kakerlake und Neena Stinkefisch.

Freies Geistesleben, 2012.
ISBN: 978-3-7725-2493-6
194 Seiten, EUR 14,90 (ab 12 J.)

In Indien ist vieles anders als bei uns. Neenas Vater ist Muschelpflücker. Das würde Neena auch gerne werden, aber am allerliebsten wäre sie später Meeresforscherin. Die Realität sieht so aus, dass sie als Mädchen nicht einmal ins Wasser darf und dass sie nicht länger als bis zur sechsten Klasse zur Schule gehen kann. Auch Akhil ist weit von seinen Träumen entfernt. Er möchte als Lehrer seiner Dorfschule helfen. Seine Angebetete Ambeli ist einige Jahre älter als er und studiert gegen den Willen ihres Vaters. Über sie bekommt Akhil Kontakt zu der Zahnärztin Elisabeth Koshi, die sich mit ihrem Mann dafür einsetzt, dass arme Kinder eine gute Schulausbildung erhalten. In ihrem Krankenhaus trifft er mit Neena zusammen, deren Vater nach einem Tauchunfall dort behandelt wird. Mit Hilfe der Ärzte und ihrer Stiftung öffnet sich für die beiden Kinder eine Tür in die Zukunft, durch die sie die einengenden Traditionen und bescheidenen Verhältnisse in ihren Dörfern hinter sich lassen können.

Marie-Thérèse Schins kennt Indien wie ihre Westentasche. Dadurch kann sie die Lebensbedingungen und Besonderheiten in Südindien aus erster Hand schildern und von ihren beiden Protagonisten und ihrem Umfeld wirklichkeitsnah erzählen. Ihre eigenen Strichmännchenbilder gesellen sich gelungen dazu. Zwölfjährige können durch diese Geschichte auf spannende Art über den Tellerrand blicken.

© by Ulrike Schmoller
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