Jennifer R. Hubbard: Atme nicht. Beltz und Gelberg, 2012.
ISBN: 978-3-407-81132-5
251 Seiten, EUR 13,95 (ab 14 J.)
Ryan lebt nach einem Selbstmordversuch und einem langen Klinikaufenthalt wieder bei seinen Eltern, in einem penibel sauberen Architektenhaus mit riesigen Glasflächen, durch die man direkt in den Wald sehen kann. In seiner Schule wird er gemieden und nur aus der Ferne beäugt, während seine Eltern ihn ständig besorgt beobachten. Seine einzigen Kontakte, die er per e-Mail aufrecht hält, sind die zu seinen beiden Freunden Val und Jake, die er auf der Station kennen gelernt hat. In seinem Schrank versteckt er einen rosa Pullover in einer Tüte, den er manchmal hervor holt, obwohl es ihn quält.
Da tritt eines Tages Nicky an ihn heran, eine etwas jüngere Mitschülerin. Sie stellt Ryan viele Fragen, wobei sie offensichtlich nicht nur etwas über ihn, sondern auch über ihren verstorbenen Vater erfahren will. Als ob Ryan ihr sagen könnte, warum ihr Vater sich damals umgebracht hat.
Zu Beginn stehen Ryan und Nicky gerne unter dem eiskalten Prasseln des nahen Wasserfalls. Ryan kommt es so vor, als ob er auch seelisch hinter einer großen Glasscheibe lebt und auch Nicky verbirgt tief in sich ein Geheimnis. Je besser sich die beiden kennen lernen, desto mehr tauen sie buchstäblich auf, und Ryan geht das Wagnis ein, Nicky nah an sich heran zulassen. Hat er einen Fehler gemacht und ihr zu viel von sich verraten?
Mit flirrender innerer Spannung erzählt Jennifer Hubbard, wie Ryan den Mut zum Weiterleben findet.