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Iva Procházková:
Orangentage.

Sauerländer, 2012.
ISBN: 978-3-411-80979-0
239 Seiten, EUR 14,99 (ab 12 J.)

Dareks Mutter ist an Leukämie gestorben, der Vater ohne Arbeit, seine achtjährige Schwester Ema "besonders", wodurch er sich viel um sie kümmern muss. Das Jugendamt sitzt ihnen im Nacken. Gegen die neue Freundin seines Vaters rebelliert er heftig und auch die Schlägereien mit seinem Erzfeind Hugo sind nicht ohne. Mischa ist sein bester Freund, wobei er sich seit einiger Zeit mehr für dessen Schwester Hanka interessiert, die so gut nach Orangen duftet. Sein Vater und dessen Freund Anton ziehen eine Pferdezucht auf ihren Wiesen auf, wobei Darek begeistert mithilft. Schon bald verwandeln sich die dürren Klepper in liebenswerte Individualitäten und das Reiten ist für Darek und Ema das reine Vergnügen - nur wenn man damit angeben will, geht es natürlich prompt schief. Während Darek im Fussballtrainingscamp ist, bekommt er heraus, was das eigentliche Ziel der Pferdezucht ist. Bangend und hoffend macht er sich sofort auf den Weg nach Hause…

Lange kann er danach seinem Vater nicht in die Augen sehen, bis er seine Beweggründe schließlich verstehen kann. Er kann sich in Hugo hineinversetzen und den wahren Grund für seine Angriffe herausfinden. Auf einmal nimmt er auch Martas zurückhaltende Unterstützung wahr. Mit dem Ausreißen seines ersten Barthaares bekennt er sich am Ende zum Erwachsenwerden. Die milde und sanfte Stimmung dieses Buches überlagert die Realität wie Hankas Orangenduft. So kann Darek reifen und auch Unliebsames durchstehen.

© by Ulrike Schmoller
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