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Lauren St. John:
Das Tal der Elefanten.

Freies Geistesleben, 2011.
ISBN: 978-3-7725-2144-7
281 Seiten, EUR 16,90 (ab 12 J.)

"Die vier Blätter werden dich führen zum Kreis. Der Kreis wird dich führen zu den Elefanten. Die Elefanten werden dich führen zur Wahrheit." Diese Prophezeiung hört die elfjährige Martine von Grace, der heilkundigen Sangoma aus Sawubona, wo Martine nun schon ein Jahr lang bei Ihrer Großmutter lebt. Dreizehn Tage vor Weihnachten taucht dort der glatzköpfige Reuben James auf und behauptet, dass die Farm nun ihm gehöre und umgehend geräumt werden müsse. Während Gwyn nach London zum Anwalt fliegt, bleiben Martine und ihr Freund Ben mit ihren Fragen allein: Wer ist dieser Mann wirklich? Wieso wurde bei Ihnen eingebrochen? Warum greift die Elefantenkuh Angel den Fahrer von James an? Aber vor allem: Wie können sie Sawubona retten? Versteckt im Laderaum von James' Privatflugzeug landen sie mitten in der Wüste Namibias und sind völlig auf sich gestellt. Durch den San-Buschmann-Jungen H'ani - für den James übrigens der beste Mensch der Welt ist - bekommen sie heraus, was es mit dem Projekt Arche auf sich hat, das in dem von den Eingeborenen verfluchten Mondtal entstehen soll. Es geht um Erderwärmung, Tierversuche und sehr viel Macht - und Reuben James ist nicht der dickste Fisch, den die Kinder schließlich mit Hilfe der Elefanten im Netz haben…

Martine kämpft wie ein Löwe, ist stark wie ein Elefant und sensibel wie eine Giraffe wenn es darum geht, die Tiere und ihre Heimat gegen die Bosheit der Menschen zu verteidigen. Es gibt viel Abwechslung in diesem Buch und die im Seitentakt. Die Schauplätze wechseln rasch und man gerät von einem Extrem ins Andere: von der Wüste ins Nobelhotel, aus der Felshöhle in eine futuristische Oase und auch die wahren Beweggründe der Menschen können sich plötzlich als ganz andere entpuppen. Die Autorin scheut sich nicht, sowohl die alten Eingeborenen-Traditionen wie das utopische Klima-Szenario bis an die Grenze des Realistischen zu dehnen. Dabei gelingt es ihr, all diese gegensätzlichen Pole so miteinander zu verbinden, dass es dazwischen unweigerlich zu bitzeln anfängt.

© by Ulrike Schmoller
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