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Sally Nicholls:
Wie man unsterblich wird.

Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011.
ISBN: 978-3-423-62455-8
196 Seiten, EUR 8,95 (ab 11 J.)

Sam zieht es nach oben in den Himmel. Sein größter Wunsch, nämlich in einem Luftschiff zu fahren, geht tatsächlich in Erfüllung. In einer sternklaren Nacht steigt er noch einmal in den Apfelbaum, und dort fühlt er sich als ob er wirklich auf dem Mond wäre. Gleichzeitig will er aber auch noch all die ganz irdischen Dinge ausprobieren, die Jugendliche so tun: rauchen, trinken, küssen und auf einer Rolltreppe in die falsche Richtung laufen. Gemeinsam mit seinem Freund Felix hakt Sam alle Punkte seiner Wunschliste ab, ein Wettlauf gegen die Zeit, denn beide sind todkrank. Wenn sie nicht gerade ausbüxen, machen sich die beiden viele Gedanken über das Sterben und was danach kommt und fragen sich, warum Gott Kinder sterben lässt. Wie ist das mit den Nahtodeserfahrungen und wie kann es sein, dass seine kleine Schwester den verstorbenen Großvater im Zimmer sehen kann? Sam erlebt, wie sein Freund vor ihm stirbt und beerdigt wird. Wenig später ist es für ihn Zeit zu Hause Abschied zu nehmen.

Sam ist ein tapferer kleiner Kerl. Er geht direkt auf die Dinge zu und geht ihnen nach bis auf den Grund. Natürlich wird es einem ganz anders, wenn er von seiner letzten Schlittenfahrt erzählt, auf der er sich so lebendig gefühlt hat wie noch nie. Oder wenn sein Vater mitten in der Nacht zu ihm sagt: "Ich habe dich so lieb." Sam hat aber eine bestimmte Art von Galgenhumor und so eine unbändige Lebenslust, dass dem Ganzen die Schwere einfach weggeblasen wird. Mit Frechheit, Intensität und verschmitzter Freude stürzt sich Sam so tief ins Leben hinein, wie es vielleicht nur im Angesicht des Todes möglich ist. Ein unendlich tröstliches Buch für alle, die ebenfalls todkrank sind, aber nichts desto weniger für die, denen es offenbar gut geht. Wenn man Sams Aufzeichnungen gelesen hat, lebt man sein Leben anders.

© by Ulrike Schmoller
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