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Brigitte Werner:
Ich, Jonas, genannt Pille.

Freies Geistesleben, 2011.
ISBN: 978-3-7725-2470-7
308 Seiten, EUR 15,90 (ab 11 J.)

In dem neuen Buch von Brigitte Werner geht es nicht, wie man nach einem oberflächlichen Lesen des Titels meinen könnte, um Empfängnisverhütung, sondern eher um das Gegenteil. Pilles Opa Leo muss nämlich ins Altersheim ziehen, da er angeblich nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Pille macht es ganz traurig, dass er sein geliebtes Haus mit dem bunten Garten von Oma Lucie verlassen muss. Doch Opa Leo hat Glück: die Heimleiterin hat viel Verständnis für seinen Eigensinn, und er trifft dort wunderbare Menschen. Der alte Bismarck, die stumme Frau Krümel, der singende Elvis und sogar der Pfleger Markus verwandeln sich durch die Einfälle von Pille und Opa Leo in ein buntes, aktives Trüppchen. Nebenbei muss Pille noch seinen Vater zurückholen, der sich nicht mehr nach Hause traut, und dann ist da auch noch Lilli mit den veilchenblauen Augen, durch die der Mai erst richtig zum Mai wird…

Nachdem mir die anderen Bücher von Brigitte Werner so gut gefallen haben, habe ich dieses Buch schon gespannt erwartet, zumal es "für Kinder ab 11 Jahren und für jung gebliebene Erwachsene" sein sollte, zu denen ich mich ja durchaus zähle. Leider hat mir der Stil dieses Mal nicht zugesagt, irgendwie kam mir alles zu schwülstig und die Gefühle zu exaltiert vor. Das Thema, meinte ich, könnte Jugendliche kaum interessieren. Umso größer war die Überraschung als mein vierzehnjähriger Sohn das Buch als genial bezeichnete und meinte, das würde er sich durchaus ins Regal stellen. Ihm gefiel besonders, dass es darum ginge, sich über die kleinen Dinge im Leben zu freuen, zu seinen Gefühlen zu stehen und sie auszuleben ohne danach zu schielen, was die anderen darüber denken. Es sei voller Lebensweisheiten. Und was sagt er über den Stil? "Ach weißt du, der Kleine ist elf…"

© by Ulrike Schmoller
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