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Bodil Bredsdorff:
Die Mädchen aus der Villa Sorrento.

Urachhaus, 2011.
ISBN: 978-3-8251-7746-1
109 Seiten, EUR 12,90 (ab 12 J.)

Bella bekommt nicht nur eine neue Mutter, sondern auch eine Stiefschwester, deren Tochter Elinor. Schon bald gibt Bella ihre Vorbehalte und ihre Reserviertheit ihr gegenüber auf und sie kichern das erste Mal miteinander, singen Schlager und gehen tanzen. Elinor ist frecher und lebenslustiger als Bella, manchmal geradezu unartig, wie ihre Tante Helga meint. Elinor widersetzt sich deren Erziehungsversuchen, und Bellas Vater rät Helga, das ihrer Mutter zu überlassen. Aber ist das auch dann richtig, wenn Elinor ohne Erlaubnis auf der dünnen Eisdecke des Fjords Schlittschuh laufen geht?

So rasch sich die beiden Mädchen anfreunden, so schwierig ist die neue Situation für ihre Tante Helga. Sie kämpft einen stillen, subtilen Kampf gegen die neue, sie verdrängende Frau und das ungezogene Mädchen, das nicht über sich bestimmen lässt. Sie ist eifersüchtig und frostig wie der kalte Fjord. Nach dem großen Unglück jagen einem ihre Bemerkungen einem einen Schrecken ein, denn sie klingen, als ob sie einen Sieg davongetragen hätte. Diese feinen Stimmungen arbeitet die Autorin dicht und konzentriert heraus und sagt gerade soviel, dass sie der Leser zwischen den Zeilen erahnen kann.

© by Ulrike Schmoller
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