F. E. Higgins: Das Gift der Schmetterlinge. Oetinger, 2010.
ISBN: 978-3-7891-3718-1
287 Seiten, EUR 16,95 (ab 12 J.)
Es gibt schon sehr unangenehme und gemeine Menschen. Einer von ihnen ist Gulliver Truepin, ein gnadenloser, aber geschickter Betrüger, der Hectors Vater in den Tod treibt. Hector schwört Rache und folgt dem Bösewicht mit dem Glasauge, der sich inzwischen Baron Bovrik de Vandolin nennt, auf das Schloss von Lady Mandible. Er bekommt den Auftrag, Schmetterlinge für ihr großes bevorstehendes Fest zu züchten, wobei er plant, dabei auch Truepin umzubringen, und zwar mit vergifteten Schmetterlingen. Je länger er in Withypitts Hall weilt und scharf beobachtet, was dort vor sich geht, desto mehr graut es ihn vor den abartigen Leidenschaften der Lady. Doch er ist nicht der einzige, der für das Festmahl etwas plant, so dass es schließlich einen ganz anderen Ausgang nimmt als vorgesehen.
Die Autorin baut einige Fäden in diese Geschichte ein, die lose auf "Das schwarze Buch der Geheimnisse" verweisen. Hector landet zum Beispiel in dem Waisenhaus, das die Mutter von Ludlow Fitch inzwischen gegründet hat und das sie mit Pollys Hilfe führt. Auch Ludlow selbst treffen wir wieder. Es gibt schon einige heftige Stellen in diesem Buch, die nichts für schwache Gemüter sind, allen voran die, in der eine tote Katze verspeist wird. Das Wesentliche ist aber der moralische Prozess, den Hector durchmacht, und wie er sich zwischen all der Bosheit, dem Misstrauen und den Intrigen behauptet. Am Ende siegen nicht seine Rachegedanken, sondern das Böse richtet sich selbst zugrunde.