© www.litterula.de

Michael Gerard Bauer:
Ismael und der Auftritt der Seekühe.

Hanser, 2009.
ISBN: 978-3-446-23374-4
313 Seiten, EUR 14,90 (ab 12 J.)

Ismael und seine Freunde sind wieder da, etwas gereift und entsprechend von ihren Hormonen gebeutelt, respektive von der geheimnisvollen "Ismael-Leseur-Krankheit", die sie im Angesicht ihrer Angebetenen zu hilflosen Stotterern macht. Auch in diesem Band erfreut uns der australische Autor mit der überaus bildhaften, drastischen Sprache voller Selbstironie, mit der er Ismael von seiner Reise durch die Fettnäpfchen der ersten Liebe stapfen lässt: einmal lässt ihn eine auslaufende Orangensirupflasche im Pool als Pinkler dastehen, dann erwischt ihn Kelly auch noch beim Lesen ihres Tagebuchs, aus dem er entnehmen wollte, ob sie ihn mag. Razza, sein persönlicher Berater, was Kelly Faulkner angeht, ist was seine eigene Zuneigung zu Sally angeht, mit Blindheit geschlagen. Sein Gedicht, das er auf Anraten seiner Lehrerin formuliert hat, weil Mädchen sich offenbar durch Gedichte beeindrucken lassen, ist leider unter aller Kanone. Wäre der verschrobene Prindabel nicht mit den richtigen Worten zur Stelle gewesen, wer weiß ob Razza und Sally sich gefunden hätten. Kelly ist bereits von dem provisorischen Gekritzel Ismaels hin und weg. Auch im Kampf mit Barry Bagsley spielt ein Gedicht eine Rolle. Nachdem dieser Ismael die Nase übel zugerichtet hat, deckt Ismael einen Zettel Barrys und erfährt so den wahren Grund für dessen Wutausbruch. Die Debattiermannschaft muss leider in diesem Jahr eine Niederlage einstecken, dafür kommt Ismaels Vater beim Comeback seiner alten Band "Die Seekühe", ganz groß heraus. Mit Rektor Barker als Manager und Razza am Schlagzeug legen die Seekühe ein brillantes Konzert hin.

Ging es im ersten Band darum, wie sich ein Widersacher durch die Macht der Sprache bezwingen lässt, merken die Jungs in diesem, wie bedeutsam die richtigen Worte sind, um Zuneigung auszudrücken. Eine hoch vergnügliche Lektüre!


© by Ulrike Schmoller
www.litterula.de