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Christa Ludwig:
136 Hufe zuviel (Hufspuren Band 2).

Freies Geistesleben, 2008.
ISBN: 978-3-7725-2362-5
219 Seiten, EUR 12 (ab 12 J.)

Im zweiten Band der Hufspurenreihe "136 Hufe zuviel", der zeitlich direkt an den ersten anschließt, sollen die Islandpferde, die Alberta und Theres im Jahr zuvor auf dem Vielseitigkeitsturnier kennengelernt haben, ganz in die Nähe des Ulmenhofs ziehen. Dies hätte fatale Folgen für den "Rundumbeschlag", fürchtet Jana, da sie damit auch ihre beiden besten Freundinnen verlieren würde. Vehement setzt sie sich gegen eine Ansiedlung der Isländer ein, wobei ihr ein fataler Fehler unterläuft: mit einem unsachlichen Zeitungsartikel wirbelt sie eine Menge Staub auf, doch sie stellt sich ihrer peinlichen Lage mit bewundernswertem Mut und versucht alles wieder gut zu machen. Dolly soll nun endgültig verkauft werden und allen ist klar, dass kein Weg daran vorbei führt. Dafür, dass sie in gute Hände gerät, setzen sich Jana und Felix mit all ihren Kräften ein. Zu guter Letzt stehen die beiden ohne Pferde da, haben aber eine ganz neue Perspektive. Bis der dritte Band erscheint baden sie einstweilen in einem Meer von Isländern…

Das Genre Pferdebuch ist wohl wie kein anderes mit der Erwartung belastet, einfache, klar überschaubare Strukturen zu bieten. Der erste Band der Hufspuren greift diese eingespielten Lesegewohnheiten auf und bedient sie, indem er seine LeserInnen mit farbigen, leicht vorstellbaren Bildern und einer mitreißenden Handlung versorgt. Zugleich verweigert er sich aber doch sachte und hartnäckig der Ausstattung mit Klischees. Im zweiten Band ist nun eine deutliche Entwicklung wahrnehmbar, vor allem bei Jana, die viel mehr Präsenz bekommt, da nun auch ihre inneren Kämpfe und Zweifel erlebbar werden. So wird er mehrschichtiger und nimmt dabei die Fans des ersten Bandes einfach auf ein etwas höheres Niveau mit ohne sie zu überfordern. Dafür dass sie auf Trivialität verzichten müssen, bekommen sie eine Menge: ein ganzes Buch darüber, wie schön und wie schwer die Liebe zu Pferden sein kann.

Christa Ludwig kennt die Bedürfnisse ihrer LeserInnen und hat mit dieser Reihe Bücher geschrieben, die wirklich gelesen werden.


© by Ulrike Schmoller
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