John Green: Eine wie Alaska. Hanser, 2007.
ISBN: 978-3-446-20853-7
285 Seiten, EUR 16,90 (ab 13 J.)
Alaska - das klingt unnahbar, frostig, unendlich weit, faszinierend und bedrohlich zugleich. Das Mädchen Alaska ist zudem voller verrückter Einfälle, die die Schulordnung sprengen, voller Fragen über das Leben, tieftraurig und zugleich für jeden Spaß zu haben. Und sie ist sehr schön, findet Miles, der sich bereits am ersten Tag in seinem neuen Internat von ihr aus dem Konzept gebracht und angezogen fühlt. Statt letzte Worte berühmter Persönlichkeiten zu sammeln sitzt Miles nun mit seinen neuen Freunden in der Rauchergrotte, heckt Streiche gegen die vornehmen Tagesschüler aus und philosophiert mit Alaska über das Labyrinth des Lebens, eine großartige Zeit für ihn.
Unausweichlich läuft sein Tagebuch auf jenen Tag X zu, der seine Aufzeichnungen in ein Davor und ein Danach teilt. Der Bogen ist an diesem Punkt bis zum Zerreissen gespannt und die Stimmung hoffnungslos überdreht als Miles den lang ersehnten Kuss von Alaska bekommt. Einen kleinen Moment später führt Alaskas Unberechenbarkeit zu einem tragischen Ende ihrer schillernden Freundschaft. Die quälende Zeit, die nun folgt, wird von der Frage beherrscht, wer Schuld daran trägt, herauszubekommen, was in der Nacht wirklich geschehen ist und irgendwie das Loch zu füllen, das Alaska hinterlassen hat, und sei es mit einem Streich ihr zu Ehren. Der Weg aus dem Labyrinth ist nicht leicht zu finden...
Greens Sprache ist voller lakonischer Dialoge, die die Spache der Jugendlichen treffen. Die Mischung aus Leichtsinn und Ausprobieren, dem Übertreten von Grenzen und der ernsthaften "Suche nach dem großen Vielleicht", in die sich Miles und seine Freunde mit allen Fasern ihres Daseins hineinstürzen, bekommt bei ihm eine große Intensität, die zur Eruption wird. Green trifft die richtigen Worte und er trifft mitten ins Herz.