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Jan Slepian:
Der Sommer mit Alfred.

Dressler, 2004.
ISBN: 3-7915-1953-0
188 Seiten, EUR 12 (ab 12 J.)

Im New York des Jahres 1937 finden vier ungleiche Teenager durch den Bau eines eigenen Bootes zu einer ehrlichen und ungewöhnlichen Freundschaft zusammen. Myron ist der Initiator dieser Aktion. Er möchte endlich frei sein von den Anforderungen seiner weiblichen Familienmitglieder, die ihn als einen Ersatz seines verstorbenen Vaters unendlich fordern. Der wie eine Marionette von seiner Mutter dirigierte 14jährige mit Cerebralparese lebende Lester wird durch diese Freundschaft selbständiger, selbstsicherer und selbstbewusster. Alfred, der mit geistiger Retardierung und körperlicher Behinderung lebt, scheint mit sich im Einklang zu sein. Er kann ganz im Hier und Jetzt aufgehen, zufrieden mit seinem So-Sein und seinen Interessen. Als vierte im Bunde findet sich der lockere, vorurteilsfreie Energieblitz Claire mit ihren sportlichen Ambitionen und ihrem Faible für Geschichten im Bau-Keller ein. Einem wunderbaren Sommer zu viert steht nichts mehr im Wege.

In einigen Kapiteln wechselt die Erzählperspektive hin zu Lester, der messerscharf seine Person, die Beziehung zu seiner Mutter und zu seinem Umfeld mit einer Prise Sarkasmus beschreibt. Insgesamt gelingt der Autorin eine sehr gute, glaubwürdige, authentische und niemals voyeuristische Darstellung ihrer Personen, eingebettet in eine eloquent dargebotene Handlung, die eintauchen lässt in diese Welt der Jugendlichen.


© Dorothea Wolf-Stiegemeyer
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