Frank Cottrell Boyce: Millionen. Carlsen, 2004. ISBN: 3-551-55339-4 256 Seiten, EUR 14.- (ab 12 J.)
Was macht man, wenn einem
eines schönen Abends 22 Millionen vor die Füße fallen? Abgeben und auf Finderlohn
hoffen? Kräftig auf den Putz hauen? Damian überlegt nur kurz, dann weiß er: Das
Geld ist logischerweise vom lieben Gott, von wem denn sonst! Immerhin landete
die Masse Schotter vor ihm, als er Gott gerade vom Tod seiner Mutter berichtet
hatte. Nun sind 22 Millionen für eine Mama zwar herzlich wenig, aber vielleicht
reicht das Geld wenigstens für ein paar dringend notwendige Anschaffungen des
nun frauen- und damit komplett haltlosen Männerhaushalts. Der Trick des großen
Bruders Anthony, dass man immer was kriegt, wenn man vom Tod der Mutter erzählt,
funktioniert also auch im großen Stil, doch das Geld macht nicht wirklich froh,
denn es sind alte Scheine und der Countdown zur Euroumstellung läuft. Noch 17
Tage bis zum Euro. Es eilt also. Was fast harmlos anfängt, entwickelt sich mit
rasanter Geschwindigkeit und wird im Lauf der Zeit zu einer extremen Verwirrgeschichte.
Am Ende können Damian und Anthony kaum mehr unterscheiden, wer eigentlich ihr
Freund ist und aus welcher Ecke Gefahr droht. Die Ereignisse überstürzen sich
und am Ende bleibt nach einem rasanten Wettlauf mit der Zeit eine Menge an Erfahrungen
und Damian, der traurige kleine Sonderling mit dem Heiligentick, der unrettbar
an das Gute und Schöne glaubt, wird bestätigt - alles wird gut. Relativ jedenfalls.