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Dietlof Reiche:
Keltenfeuer.

Hanser, 2004.
ISBN: 3-446-20517-9
368 Seiten, EUR 17,90 (ab 13 J.)

Hinter dem Beckmannhof gibt es seit ewigen Zeiten einen Hügel. Alle Steine aus den umliegenden Äckern landen auf dem Hügel, auf dem schon eine richtige Pyramide steht aus Ackersteinen. Kein Mensch denkt sich was bei dem Hügel, bis eines Tages ein richtiger Run auf diesen Steinhaufen ausbricht. Archäologen und Grabräuber treten sich fast gegenseitig auf die Füße und versuchen, als Erste einen Blick in das zu werfen, was sie in dem Hügel vermuten - ein über 2500 Jahre altes Keltengrab. Keiner ahnt, dass die Kelten, die dort begraben liegen, nur darauf warten, ihre Prophezeiung zu erfüllen.
Kathrin, 13 Jahre und Bauerntochter, hat keinen Schimmer von den Kelten, bis ihr eines Tages ein Mädchen mit Schwert auf dem Hügel begegnet. Kathrin begreift sofort: Da ist etwas Geheimnisvolles und vor allem sehr Mächtiges im Gang. Leon, Sohn einer Archäologin, die sich als Urlauberin tarnt, in Wahrheit aber mit einer Kamera schon gegen alle Regeln ins Grab hineingebohrt und dort ein bestattetes Keltenpaar gesehen hat, trifft auf einen jungen Krieger. Die beiden Jugendlichen begreifen rasch: Die Kelten wollen etwas von ihnen, sie haben eine Botschaft. Gleichzeitig beginnt der Run auf das Grab, Helikopter knattern über den Hügel, die Kriminalpolizei treibt sich nachts im strömenden Regen ebenso dort herum wie die Archäologin und ein aufdringlicher Geschäftsmann, der einen Erlebnispark auf dem Gelände errichten will.
Leon und Kathrin beginnen, Nachforschungen anzustellen und dazu müssen sie gewaltig tricksen. Sie merken, dass sie sogar den eigenen Eltern misstrauen müssen und am Ende stehen sie vor der alles entscheidenden Situation - Leon und Kathrin begeben sich in höchste Gefahr, um die Erwachsenen vor einem unglaublich großen Fehler zu bewahren.
Packend und spannend, man legt das Buch nicht mehr aus der Hand. Sehr interessant sind die Ausführungen über die Kelten und vor allem die Einblicke in ihre Gedanken und Überlieferungen. Ein Buch, das nicht nur Abenteuerfans vom Hocker reißt, sondern vor allem auch Kinder begeistert, die sich für alte Kulturen interessieren. Ein besonderer Reiz des Buches liegt darin, dass Reiche es schafft, in die normale, alltägliche Welt einen kräftigen Hauch von Unerklärlichem hineinzubringen und damit aufzeigt: Ist die Welt, die wir kennen, die Welt, die wir sehen? Achtung - es kann zum Streit darüber kommen, wer das Buch zuerst lesen darf, die Jugendlichen oder die Eltern.


© Christine Krokauer
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