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Jorgen Gaare / Oystein Sjaastad:
Pippi und Sokrates.

Oetinger, 2003.
ISBN: 3-7891-3610-7
256 Seiten, EUR 15,90 (ab 15 J.)

Pippi Langstrumpf und Sokrates treffen aufeinander – und es entfaltet sich ein philosophischer wie kulturgeschichtlicher Kosmos von Denkern aller Zeiten und Couleur. Was aber haben die beiden Titelfiguren miteinander gemein?

Neben dem Fehlen körperlicher Schönheit ist es ein reiches Innenleben – „beide sind vorbildliche Verkörperungen der klassischen griechischen Tugenden – Weisheit, Mut, Gerechtigkeit und Selbstbesinnung – Tugenden, die sie nicht nur praktizieren, sondern die sie auch immer wieder zum Gegenstand von Diskussion und Reflexion machen". So beginnen die beiden Autoren ihre Argumentation über die Ähnlichkeit von Sokrates und Pippi. Diese finden sie auch in den Fragen, die Pippi stellt: „Was ist ein Gegenstand, was ist ein Wort, was ist Wissen, was ist Gerechtigkeit, was ist Nutzen, was ist Mut, was ist Freundschaft?" Ähnlich auch der scheinbare Unsinn voll tiefer Erkenntnis in ihrem Reden, das Spiel mit unerwarteten Wörtern und Redensarten; der Ruf des „Originals", das Geniale, die Ironie.

Die Querverbindungen, die Verknüpfung unterschiedlicher Definitionen und Aspekte werden wie ein heiteres Spiel aufgefächert und vorgestellt, von einem Augenzwinkern begleitet. Sie sind eine durchgehende Aufforderung zum eigenen Denken für junge Leser, die beginnen, philosophischen Fragestellungen nachzugehen – Was ist wirklich? Was kann ich wissen? Wie sollte ich leben? Was ist der Mensch? Dass sich dieses Fragen in den Büchern Astrid Lindgrens wiederfindet, sie also „eine überaus philosophische Autorin" ist, werden die Autoren nicht müde aufzuzeigen. Eine andere Art der Philosophiegeschichte für junge Menschen, anspruchsvoll und amüsant zugleich.


© Ruth Seefels
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