Rinna Hermann / Sanne Dufft: Der Sandelefant. Urachhaus, 2015.
ISBN: 978-3-8251-7916-8
32 Seiten, EUR 13,90 (ab 4 J.)
Nur mit seiner Schaufel und seinem Eimerchen ausgestattet sitzt Paul im Sandkasten und sehnt sich nach jemandem zum Spielen. Es dauert nicht lange, da entdeckt er in dem sonnenwarmen Sand die Konturen eines großen Elefanten, in dessen Rüssel geborgen er alsbald einschläft. Im Traum geht prompt sein Wunsch in Erfüllung, sein neuer Freund möge lebendig sein. Hoch oben auf dessen rauen Rücken gelangt Paul ins Sandburgland, in dem er viele andere Tiere mit ihren Kindern trifft. Was es da alles zu entdecken gibt! Dem Wetterhahn auf den Rücken zu steigen, ist allerdings keine so gute Idee. Dass Figuren aus Sand vergänglich sind, zeigt sich auch nach einem stürmischen Sommergewitter, das das ganze Sandburgland platt macht. Die Phantasie der Kinder kann jedoch alles wieder beleben und sogar Hasenohren für den Elefanten herbeizaubern. Schließlich träumt sich Paul aus seinem Sandbett in die Arme seines Papas zurück.
Dass sich mit Sand hervorragend formen lässt, ist unumstritten. Nun sieht es beinahe so aus, als ob man mit Sand auch malen könnte. Die Künstlerin erschafft durch die Siebspritztechnik grobkörnige, strandfarbene Aquarelle, die ihre räumliche Wirkung besonders stark entfalten, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet. Die Tiere und Zinnen des Sandburglandes werden dreidimensional und locken einen hinein, wobei sich der Blick weitere Nuancen erschließt. Die Geschichte ist mit ihrer Mischung aus Realität, Spielwelt und Traumwelt ganz nah an der Erlebensweise eines Kindergartenkindes. Mit „Sindbad-Sandbad-Sausesand“ geht es ab in ein Reich, in dem alles möglich ist, sei es in der Vorstellung oder im Sandkasten vor der Haustür.