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Annemarie van Haeringen:
Coco und das kleine Schwarze.

Freies Geistesleben, 2014.
ISBN: 978-3-7725-28883-5
32 Seiten, EUR 14,90 (ab 7 J.)

Am Anfang genügen viel Weiß und Schwarz, um das Leben von Coco Chanel zu illustrieren. Schwarz sind die Fliesen im Waisenhaus, die sie schrubben musste bis zur Erschöpfung und die Kleider der Tanten, die die Schülerinnen zur Perfektion antreiben. Hier erwirbt sich die kleine Coco ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten im Nähen und hat dabei wenig zu lachen. Farbe kehrt erst in ihr Leben ein als sie im Chateau eines reichen Freundes einzieht. Sie wundert sich über die unpraktischen Riesenhüte und Korsetts der Frauen. Coco macht es anders: sie schneidert sich eine Reithose und schmückt einfache Strohhüte. Ihre schlichten Kleiderentwürfe und ihr Parfüm erregen sofort Aufsehen und lösen eine Revolution in der Mode aus. Das "kleine Schwarze" macht sie schließlich berühmt.

Annemarie van Haeringen malt Cocos Geschichte mit gewohnt zarten Strichen. Auch Coco mit den langen schwarzen Haaren und den kräftigen roten Lippen wirkt fragil, und sie steht meist am Rand oder allein. Sie beobachtet und arbeitet, dies allerdings mit sichtbarer Leidenschaft. Über ihre Zeit hinaus prägt sie mit ihrem Stil die Mode, so dass man auf dem letzten Bild etwas von Coco in jeder Frau finden kann.

Für wen ist dieses Buch? Schon für fünfjährige kleine Mädchen, die sich Gedanken machen, welches Kleid sie anziehen sollen? Sie werden das Drama, das vorsichtig angedeutet hinter dieser Biographie steckt, sicher noch nicht verstehen und sollten vielleicht auch noch nicht so bewusst darüber nachdenken, was sie anhaben. Aber ab sieben kann dieses Bilderbuch Lust am Einfachen und Schönen machen und damit ein Kleinod für Mütter und ihre Töchter werden.

© by Ulrike Schmoller
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