Brigitte Sidjanski / Sarah Emanuelle Burg: Kleines Huhn und kleine Ente. Minedition, 2007.
ISBN: 978-3-86566-055-8
32 Seiten, EUR 12,90 (ab 3 J.)
Passend zum Frühling kommt dieses saftig-frische Bilderbuch über ein kleines Huhn und eine kleine Henne daher. Der Himmel ist schön blau, die Wiese hell grün, die Kämme der Hühnerfamilie leuchtend rot und die Schnäbel der Enten strahlen gelb - so rücken die Grundfarben die weißgefiederten Tiere bestens in den Mittelpunkt des Geschehens. Hier ist die Welt noch in Ordnung, und der See ist ein herrlicher Spielplatz für klein Hühnchen und klein Entchen, wären da nicht die Erwachsenen, die sich am angeblich fremden Geruch der Spielkameraden stören und jeglichen Kontakt der beiden unterbinden. Diese bemühen sich auch redlich, der endlosen Langeweile zu trotzen und werden erst rückfällig, als sie bei einem Gewitter unter dem selben Baum Zuflucht suchen. Prompt geht das Gegacker und Geschnatter bis beide übermüdet einschlafen, von den besorgten Eltern gefunden und im Dunkeln heimgeschleppt werden (in mondsilberner Schrift). Die Überraschung am nächsten Morgen ist auf beiden Seiten groß, denn der Stallgeruch war wohl doch kein so guter Wegweiser. Seit diesem Tag spielen sie wieder zusammen. Warum auch nicht?
Klar und herzerwärmend in Text und Bildern eignet sich dieses Bilderbuch schon für Dreijährige. Ein strukturierter Aufbau mit Wiederholungen und harmonisch aufgeteilte Aquarelle prädestinieren es für die Endlosschleife beim Vorlesen. Die mit wenigen Strichen vorskizzierten Tiere haben eine erstaunlich differenzierte emotionale Ausdrucksfähigkeit.
Ein Buch über Toleranz, in dem die Kleinen es mal wieder besser wissen als die Großen, das man ein Leben lang im Herzen tragen kann.
