Christian Birmingham /
Michael Morpurgo: Wombats Abenteuer.
Verlag Freies Geistesleben, 1999.
32 Seiten, DM 26.-- (ab 5 J.)
Wombats sehen ein wenig aus wie große Meerschweinchen,
leben in Australien und sind Meister im Löchergraben. Der kleine Wombat in
dem neuen Bilderbuch von Christian Birmingham und Michael Morpurgo liebt außerdem
das Nachdenken. Als eines Tages seine Mutter verschwunden ist, begegnen ihm auf
seiner Suche Kookaburra, Wallaby, Possum, Emu, ein Aboriginee-Junge und ein Koala-Bär
und alle fragen ihn, wer er ist und was er kann. Graben und Nachdenken? "Das ist
ja nichts!", antworten sie und führen ihre eigenen Kunststücke vor.
Als der Wombat sie aber mit seinen Fähigkeiten vor dem großen Feuer
rettet, ändern sie ihre Meinung rasch und helfen ihm seine Mutter wiederzufinden.
Nach all den Bärchen und Dinosauriern, die den Bilderbuchmarkt
bevölkern, ist es eine Wohltat, einmal ganz andere Tiere zu Gesicht zu
bekommen. So einfach die Geschichte aufgebaut ist, so gehaltvoll ist sie in
ihrer Aussage: Jeder hat besondere Fähigkeiten und ist damit auch besonders
wichtig. Der Text nimmt die Eigenheiten der Tierarten auf ohne sie zu vermenschlichen:
sie schnattern, hüpfen, flitzen und dösen wie es sich für sie
gehört. Auch die Illustrationen sind wirklichkeitsnah: sowohl die Bleistiftzeichnungen
wie die großformatigen Pastellkreidebilder verniedlichen nicht und sind
dennoch hinreißend. Die Perspektiven wechseln je nachdem, ob die Begegnung
im Flug, am Baum hängend oder während der Jagd stattfindet. Am eindrücklichsten
aber ist das Spiel mit dem Licht, das sich in warmen Farben und hellen Reflexen
in den eher dunklen erdigen Tönen zeigt: viel Gelb und Braun bringen die
Bilder so zum Leuchten, dass sie einen beim Anschauen wärmen können.
Ein bezauberndes Bilderbuch, an dem man sich nicht satt sehen
kann.