Mitten im Lesen entführen Geister
das Buch, in dem sie gerade liest, und da Bo es partout nicht loslassen will
landet auch sie unerwarteterweise in einem - als Buchseite aufklappbaren - großen
Turm, der Geisterbibliothek. Dort herrscht in den Regalen gähnende Leere, denn
die Geister besitzen keine eigenen Bücher, sondern leihen sie nur jeweils von
den Kindern aus. Dabei hören sie für ihr Leben gern Geschichten, und so bitten
sie nun auch Bo darum, ihnen etwas vorzulesen. Das kann sie gut mit verschiedenen
Stimmen. Doch sie hat eine noch viel bessere Idee: sie bringt den Geistern bei,
wie sie selbst Geschichten erfinden, sie aufschreiben und mit Bildern versehen
können. Ihre neuen Freunde sind "begeistert" und so füllt sich die Bibliothek
rasch mit den unterschiedlichsten Bänden, natürlich vor allem mit Gespenstergeschichten.
Bo bekommt dafür eine Mitgliedskarte für die Geisterbibliothek - und öfter einmal
Besuch in ihrem Zimmer.
Dieses Bilderbuch, dessen Cover sogar im Dunkeln geheimnisvoll leuchtet, verbreitet
eine ansteckende Freude am Selbst-tun-Können. Nicht nur das Lesen, auch das
eigene Phantasieren macht Spaß. In diesem Buch läßt sich das gleich in die Tat
umsetzen, denn Teile der Geschichte sind als Bildfolgen ohne Text gestaltet,
die unmittelbar zum Erzählen einladen. Die Geister sind als ulkige, groteske
Wesen dargestellt, jeder auf seine Art anders und durchweg freundlich. Oft muss
man zweimal hinsehen bis man sie einordnen kann.