Daniela Dreschers Zwerge sehen
auf den ersten Blick aus wie Kinder und Erwachsene, denn sie haben menschliche
Proportionen. Erst im Verhältnis zu den Tieren und Pflanzen merkt man, dass
sie winzig sind, nicht viel größer als eine Maus. An einer Kastanie haben sie
schon schwer zu tragen. Gekleidet sind sie mit Pluderhosen, weiten Kleidern
und Schürzen mit schönen Mustern, und die männlichen Zwerge tragen Mützchen
und Westen, womit sie wunderbar in ihre kleine ordentliche Welt passen. Fleißig
sind sie am Sammeln, wenn sie nicht gerade die Sterne betrachten oder in der
Frühlingssonne sitzen. Die Stimmungen wechseln vom warmen Dunkel unter der Erde
zu edelsteinhellem Türkis, von frühlingsfrischen Wiesen zur weißen Kälte des
Winters. Die detaillierten Aquarellbilder ergänzt die Autorin mit kleinen Versen,
wobei ihr der Spagat gelingt, beides in guter Qualität vorzulegen. Das Versmaß
stimmt, Einfalt und Kitsch bleiben außen vor und die Leichtigkeit der Texte
macht sie abwechslungsreich und springlebendig, so dass das Immer-Wieder-Vorlesen
nicht zur Last wird.
Ein stimmiges Bilderbuch über das kleine Völkchen für die kleinen Menschen unter
uns.