Geraldine Elschner / Monika Schliephack: Kleine Indianerin tanzendes Blatt. Neugebauer, 2001.
ISBN: 3-85195-618-4
16 Seiten, EUR 12,90 (ab 4 J.)
Es sind nicht die starken Männer und die großen Jungen mit
ihren schnellen Pferden, sondern ein kleines Indianermädchen, das den Sohn des
Häuptlings,Kleiner Stein, findet. Bei der Suche nach dem verschwundenen Jungen
darf sie nicht helfen, doch sie macht sich trotz des aufziehenden Unwetters alleine
auf den Weg. Der wilde Wind jagt ihr keine Angst ein, denn er ist der beste Freund
von „Tanzendes Blatt". Ihre Fähigkeit zu staunen, die kleinen Zeichen der Natur
achtsam wahrzunehmen und sich ihnen neugierig und fasziniert hinzugeben, bringt
sie intuitiv an die Stelle, wo Kleiner Stein hingefallen ist. Der Häuptling hat
allen Grund stolz auf sie zu sein.
Das trockene Braun der Erde, ein intensiv blauer Himmel und das gelbe Leder mit
den typischen Mustern der Indianer, die auch die unteren Ecken der Seiten schmücken,
entführen den Leser in das Dorf von Tanzendes Blatt. Auf den Bildern ist alles
in Bewegung, einmal durch den aufkommenden Wind, aber auch durch die Aufregung
um Kleiner Stein, die alle auf die Füße bringt. Tanzendes Blatt, die sich nicht
gegen den Sturm wehrt, sondern sich vertrauensvoll von ihm treiben läßt, bewahrt
in all dem Trubel die Ruhe, was auch in den Illustrationen zum Ausdruck kommt.
Abgesehen von kleinen unstimmigen Details überzeugen die Bilder durch ihre Farbkraft
und die Geschichte durch ihre emanzipierende Botschaft.
Ein actionreiches Bilderbuch, das in der Mitte einen Ruhepunkt hat.