Mymi Doinet: Auf den Spuren des kleinen Leoparden.
ars-edition, 2003.
38 Seiten, EUR 9,90 (ab 5 J.)
Tierkinder üben eine besondere Faszination aus, weil sie niedlich
sind, selbst die kleinen Raubkatzen. Nicht anders als die Stubentiger sprechen
sie unseren Versorgungsinstinkt an. Kinder identifizieren sich mit ihnen und verwandeln
sich selbst gerne in kleine Löwen oder Tiger, um zu kuscheln oder miteinander
zu balgen. Doch sie haben auch schon früh ein Interesse daran wie Raubkatzen in
freier Wildbahn leben.
Begeben wir uns auf die „Spuren des kleinen Leoparden": schon das monochrome Foto
auf dem Vorsatzblatt lädt dazu ein. Die stimmungsvollen Photographien, abwechslungsreich
auf handgeschöpftes Papier mit grünen Blättern gelegt, erzählen vom Wachsen eines
Leopardenmädchens: Wie es als Neugeborenes herumgetragen und von der Mutter saubergeleckt
wird, wie es auf Bäume klettern und seinen ersten Hasen fangen lernt und schon
bald so stark ist wie ein erwachsenes Tier. Der poetische, lebhaft geschriebene
Text legt mehr Wert darauf ein Bild zu vermitteln als Wissen anzubringen. Er ist
alles andere als trocken und läßt sich flüssig vorlesen, was bei Sachbüchern eher
die Ausnahme ist. Die Kraft und die Eleganz der Leoparden in diesen Bildern beeindrucken
ebenso wie die zärtliche Fürsorge der Mutter.
Ein in jeder Hinsicht empfehlenswertes Tierbuch: Gestaltung, Sprache und Inhalt
sind hervorragend aufgearbeitet.